Keine Panik, aber: „Unternehmen sollten jetzt gezielt ihr Vermögen schützen“

„Ärmel hoch!“: Spiegel-Bestsellerautor Marc Friedrich spricht bei Forum Finanzen

Rüdiger Muth betonte: „Wir wollen informieren und verschiedene Sichtweisen aufzeigen.“ Foto: B&R

Die „Ärmel hoch!“-Initiative des Mittelstand-Netzwerks Osthessen im Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) nimmt Fahrt auf: Spiegel-Bestsellerautor Marc Friedrich war zum Forum Finanzen in der Hessenmühle in Kleinlüder live zugeschaltet und diskutierte mit knapp 40 Unternehmerinnen und Unternehmern die Frage: „Stehen wir kurz vor einem Finanzkollaps?“

Es war ein starker und kerniger Auftritt von Marc Friedrich, der zum Forum Finanzen der „Ärmel hoch!“-Kampagne in der Hessenmühle live zugeschaltet war. Der Finanzexperte und mehrfache Spiegel-Bestsellerautor hat sich längst einen Namen in der Wirtschafts- und Finanzwelt gemacht. In seinem circa eineinhalbstündigen Vortrag mit anschließender Diskussion sprach Friedrich von „historischen Zeiten“ und gar einer „Zeitenwende“. Er betonte: „Die Krise ist noch lange nicht vorbei.“ Ganz im Gegenteil: Jetzt gehe es erst richtig los. „Die Politik hat versagt, die Notenbank hat die Spendierhosen an, es gibt immer mehr Zombieunternehmen. Der große Crash kommt, und zwar spätestens im Jahr 2023.“

Der ehemalige Politikberater prophezeit die dunklen Zwanzigerjahre, im Kontrast zu den „Golden Twenties“ des vergangenen Jahrhunderts. Ist das alles Schwarzmalerei und tiefer Pessimismus? Friedrich betonte: „Keineswegs! Ich bin Optimist.“ Bei seinem Vortrag ging es deshalb schnell um Lösungen und Handlungsmöglichkeiten für jeden Einzelnen. Friedrich forderte die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer auf: „Wir müssen endlich die Zügel in die Hand nehmen, die Ärmel hochkrempeln und den Wandel initiieren. Wenn wir – der Mittelstand – es nicht tun, dann fährt das Ding gegen die Wand.“ Friedrich riet den Anwesenden: „Unternehmen sollten jetzt gezielt ihr Vermögen schützen.“

Rüdiger Muth, Hauptinitiator der „Ärmel hoch!“-Initiative und Landesbeauftragter des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), stellte klar: „Wir wollen keine Panik machen, sondern informieren und verschiedene Sichtweisen aufzeigen.“ Denn in diesen Zeiten sei alles möglich. „Oder wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass wir mal zuhause eingesperrt sein werden?“ Friedrich und Muth ließen sich während des Vortrags auch von einer wackeligen Internetverbindung nicht unterkriegen. „Weiter, immer weiter“, betonte Muth getreu dem Motto der Initiative „Ärmel hoch! Gemeinsam für eine menschliche Wirtschaft – Lösungen schaffen und zusammen handeln“.

Für die neuen Förderer der Kampagne hatte er T-Shirts dabei. „Wir wollen auffallen und unsere Ideen nach außen tragen.“ Mittlerweile zählt die „Ärmel hoch!“-Kampagne nahezu 300 Förderer und Partner allein in Osthessen. Initiator Muth machte abschließend deutlich: „Alle malen an dem Bild der Zukunft. Es ist an der Zeit, dass der Mittelstand das auch tut, und zwar mit gemeinsamer Stimme.“ Die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmen sahen das ähnlich: Sie diskutierten noch lange.

Weiter geht es mit der „Ärmel hoch!“-Kampagne am Donnerstag, 15. Oktober. Wieder in der Hessenmühle in Kleinlüder geht es ab 18 Uhr um das Thema Bildung. Gastrednerin ist Diana Scholl, Leiterin Politische Netzwerke und Strategie des BVMW. Mit gut 30 bis 40 Unternehmerinnen und Unternehmern soll über eine grundlegende Reform des Schulwesens gesprochen, aber auch über Aus- und Weiterbildungen diskutiert werden. Anmeldungen per Mail an ruediger.muth@bvmw.de – die Teilnahme ist kostenlos. +++

Kostenfrei registrieren unter www.aermelhoch.info

Weitere Veranstaltungen:

  1. Oktober: Forum Bildung, Hessenmühle

  2. Oktober: „Pilot oder Passagier“ mit Speaker Karsten Brocke, Autohaus Stefan Ebert

  3. November: Forum Nachhaltigkeit, Landhotel Grashof

  4. November: Hinter den Kulissen beim Unternehmen Heurich GmbH & Co.KG

  5. November: Forum Regionalität, Landhotel Grashof

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen