Kein Abkochgebot mehr in Fulda-West, Malkes, Besges, Rodges und Unterbimbach

Trinkwasser

Fulda. Die Untersuchungen laufen weiter: Am vergangenen Freitag war bei der Auswertung einer Trinkwasserprobe aus dem Wasserversorgungsgebiet Malkes, zu dem die Fuldaer Stadtteile Malkes, Besges und Rodges, der Industriepark Fulda-West sowie in Großenlüder nur der Ortsteil Unterbimbach gehören, coliforme Bakterien festgestellt worden. Alle nötigen Warnungs- und Gegenmaßnahmen wurden eingeleitet. Die Kontrollprobe vom heutigen Montag war jedoch unbelastet.

Vorsorglich wurde am Wochenende in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt eine Chlorung des Trinkwassers durchgeführt. „Beim Trinkwasser als unserem wichtigsten Lebensmittel herrscht eine Nulltoleranz gegenüber Keimen wie etwa E.coli“, erklärt Dr. Michael Kimmel, Geschäftsführer der OsthessenNetz GmbH, die das regionale Trinkwassernetz betreibt. „Deswegen ist ein Abkochgebot mit anschließender Chlorung auch bei Verdachtsfällen und geringsten Belastungen Pflicht.“

Die Information der Verbraucher erfolgte über Lautsprecher, es erfolgte außerdem sofort eine Information an das Gesundheitsamt und an die regionalen Medien. Am Freitag wurde direkt eine weitere Probe genommen, um das Ergebnis gegebenenfalls zu bestätigen. Das heute vorliegende Ergebnis dieser Kontrollprobe wies jedoch keinerlei Bakterienbelastung auf:
Trotz der Ergebnisse sei jedoch noch immer Vorsicht geboten: „Wir führen derzeit weitere Messungen durch, um Klarheit zu erlangen. Wir melden den Verbrauchern erst eine endgültige Entwarnung, wenn wir 100prozentig sicher wissen, dass keinerlei Keime in unserem Trinkwasser sind,“ erklärt Kimmel.

Am vergangenen Freitag (15. Mai 2015) waren bei ersten Kontrollen der Trinkwasseranlagen in der Versorgungszone Malkes Überschreitungen des Grenzwertes für coliforme Bakterien festgestellt worden. Betroffen waren die Orsteile Industriepark Fulda-West, Malkes, Besges und Rodges sowie in Großenlüder nur der Ortsteil Unterbimbach. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wurde daraufhin empfohlen, das Trinkwasser vor der Verwendung vorsorglich abzukochen. Zudem wurde das Trinkwasser ebenfalls in Absprache mit dem Gesundheitsamt vorsorglich mit Chlor desinfiziert. So wurde sichergestellt, dass die Verbraucher jederzeit mit hygienisch einwandfreiem Wasser versorgt waren.

Niedrige Chlordosierung nicht gesundheitsschädlich

Die Chlordosierung wurde so vorgenommen, dass Restgehalte von maximal 0,3 mg/l Chlor erreicht wurden. Diese Konzentration entspricht dem in der Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwert und ist nicht gesundheitsschädlich. Durch Abkochen des gechlorten Wassers verflüchtigt sich auch der geringe Chlorgehalt vollständig, so dass das Wasser dann sogar für Babynahrung geeignet ist. Es handele sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme, so Kimmel. In vielen Ländern der Welt wird das Wasser grundsätzlich gechlort: Etwa 120 Länder auf der Erde benutzen es zur Desinfektion des Trinkwassers, darunter auch Irland, England, und vor allen Dingen die USA. Im Normalfall ist gechlortes Wasser für einen erwachsenen Organismus nicht schädlich, in der in der deutschen Trinkwasserverordnung angegebenen Maximalkonzentration von 0,3 mg/l ist es unbedenklich. Da für den Eintrag von Verunreinigungen in das Trinkwassersystem zahlreiche Möglichkeiten in Betracht gezogen werden müssen, hat die OsthessenNetz GmbH unabhängig von weiteren Ergebnissen umgehend die Ursachenforschung aufgenommen. +++ fuldainfo