Kassen sollen gesunde Lebensweise künftig belohnen

Berlin. Wer gesund lebt, soll künftig von seiner Krankenkasse dafür belohnt werden. Das geht aus dem Entwurf des neuen Präventionsgesetzes hervor, der der „Rheinischen Post“ vorliegt. „Jede Krankenkasse ist damit in der Regel verpflichtet, in ihrer Satzung Boni als finanzielle Anreize für ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten vorzusehen“, heißt es in dem Gesetzentwurf. Damit werde die bisherige Kann- zu einer verpflichtenden Soll-Bestimmung.

Für die Nutzung betrieblicher Angebote zur Gesundheitsförderung soll es Boni sowohl für die Arbeitgeber als auch die Versicherten geben. Das Gesetz will die Prävention deutlich früher beginnen lassen als bisher. „Eine krankheitsorientierte ärztliche Gesundheitsuntersuchung, die vorrangig auf die Führerkennung einer bereits eingetretenen Erkrankung ausgerichtet ist, greift zu kurz“, zitiert die Zeitung aus der Begründung zur Novelle. Auf Kritik bei den Kassen trifft die Vorschrift, wonach die Kassen in Zukunft 35 Millionen Euro an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zahlen sollen.

„Bundesweite Plakataktionen, Hochglanzbroschüren und Ermahnungen oder Präventionsangebote nach dem Gießkannenprinzip gehen häufig am Bedarf vorbei“, sagte AOK-Bundesverbandschef Jürgen Graalmann der Zeitung. Zielführender wäre es, auf Basis der regionalen Besonderheiten „passgenaue Präventionslösungen“ zu finden. „Ein besonderes Augenmerk muss dabei neben dem betrieblichen Gesundheitsmanagement auch auf sozial benachteiligte und belastete Gruppen gelegt werden“, so Graalmann. +++ fuldainfo

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