Junge Union Fulda kritisiert Agrarpaket der Bundesregierung

Der Junge Union Kreisverband Fulda kritisiert das geplante Agrarpaket der Bundesregierung und fordert bei den geplanten Maßnahmen eine stärkere Einbeziehung der Landwirte. Das Agrarpaket sieht eine weitere, freiwillige Kennzeichnung des Fleisches, eine Umwidmung der für die landwirtschaftlichen Betriebe vorgesehenen finanziellen Mittel sowie Verbote mancher bisher angewandter Praktiken in der Landwirtschaft vor.

„In der deutschen Landwirtschaft haben wir bereits heute einen hohen Standard, der nicht nur auf die Interessen des Landwirtes abzielt, sondern vor allem hohe Maßstäbe beim Tierwohl sowie dem Umwelt- und Naturschutz anlegt. Darüber hinaus liegt ein verantwortungsvoller Umgang mit Tier und Natur im ureigenen Interesse der Landwirte, weshalb ihnen für ihre wichtige Arbeit auch mehr Vertrauen zugesprochen werden sollte“, so Benedikt Stock, Kreisvorsitzender der Jungen Union Fulda.

Eine weitere Kennzeichnung, die dann auch noch freiwillig sein soll, ist aus Sicht der Jungen Union überflüssig, da es bereits heute eine Vielzahl von Lebensmittelkennzeichnungen gibt, durch die es für die Verbraucher immer schwieriger wird, den Überblick zu behalten. Bei Stock stößt zudem die Umwidmung der finanziellen Mittel für die Landwirtschaft auf Unverständnis: „Auf der einen Seite wird von den Landwirten immer mehr gefordert, auf der anderen Seite werden ihnen für ihre Arbeit die finanziellen Mittel gekürzt.“

Das JU-Mitglied Christian Bug, der selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führt, sieht vor allem die geplanten Verbote vieler bisher in der Landwirtschaft angewandter Praktiken durch das sogenannte Insektenschutzgesetz kritisch: „Die geplanten Maßnahmen im Rahmen des Insektenschutzgesetz widersprechen den Erkenntnissen der Krefelder Studie, die über mehrere Jahrzehnte durchgeführt wurde. So hat die Studie gezeigt, dass die Maßnahmen, die zukünftig im ganzen Bundesgebiet angewandt werden sollen, nicht zu einer Erhöhung der Insektenpopulation, sondern zu einer Minderung geführt haben. Hier wird offensichtlich Ideologie über Wissenschaft gestellt, um die konventionelle Landwirtschaft in vielen Regionen zur Umstellung auf “Bio“ zu zwingen, obwohl eine höhere Nachfrage der Verbraucher am Markt nach den teureren Bio-Produkten gar nicht vorhanden ist.“

„Die geplanten Maßnahmen werden die von der Bundesregierung beabsichtigten Ziele nicht erreichen, sondern genau das Gegenteil bewirken. Die Landwirtschaft wird so nur aus Deutschland in Richtung Osteuropa verdrängt, wo in vielen Bereichen die Standards viel niedriger sind. Zudem werden die Lebensmittel eine weitere Strecke zurück legen müssen, um zum Verbraucher nach Deutschland zu gelangen. Das alles kann sicherlich nicht im Sinne des Tierwohls und des Umwelt- und Naturschutzes sein“, stellen die beiden abschließend fest. +++