Jeder vierte Mieter ist armutsgefährdet

Besonders in Ballungsräumen seien die Mieten stark gestiegen

Jeder vierte Mieterhaushalt in Deutschland ist armutsgefährdet. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage der Linken-Abgeordneten Sabine Zimmermann hervor, über welche die „Rheinische Post“ berichtet. Dies gilt demnach nur für 8,5 Prozent der Personen, die in den eigenen vier Wänden wohnen. Konkret beträgt die sogenannte Armutsrisikoquote von Personen in Mieterhaushalten demnach 24,6 Prozent.

Mieter sind damit fast drei Mal so häufig von geringen bis sehr geringen Einkommen betroffen wie Wohnungseigentümer. Die Armutsrisikoquote ist eine statistische Maßgröße für die Einkommensverteilung. Als armutsgefährdet gelten danach Personen in Privathaushalten, die über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verfügen. Die Bundesregierung beruft sich in ihrer Antwort auf Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat von 2017. „Nirgendwo sonst in Europa wohnen so viele Menschen zur Miete wie in Deutsch  land. Dass dennoch ein Viertel der Mieterinnen und Mieter arm ist, ist ein Alarmzeichen“, sagte Zimmermann. Besonders in Ballungsräumen seien die Mieten stark gestiegen. „Wer arm ist, kann sich eine steigende Miete irgendwann nicht mehr leisten und wird verdrängt.“ Die Förderung des sozialen Wohnungsbaus müsse mit Bundesmitteln massiv angekurbelt werden.

Mietpreise in Hessen: Größte Steigerung in Fulda

In den vergangenen zehn Jahren sind die Preise für Mietwohnungen in Hessen, laut HR, teilweise drastisch gestiegen. Wie aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Linken-Landtagsanfrage hervorgeht, steht die hessische Metropole Frankfurt an der Spitze. Lagen die Angebote auf Online-Portalen 2008 durchschnittlich bei 9,30 Euro pro Quadratmeter, waren es 2018 bereits 14,80 Euro – ein plus von 59 Prozent. Die größte Steigerung von 5,00 auf 8,50 Euro gab es mit 70 Prozent allerdings in Fulda. Laut Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir von den Grünen seien die Daten aber nicht unbedingt repräsentativ. +++