Jeder vierte Gebäudereiniger-Betrieb musste Beschäftigte entlassen

Die Corona-Pandemie hat schmerzhafte Spuren hinterlassen

Die Branche der Gebäudereiniger hat durch die Corona-Pandemie harte Einschnitte erlebt. „Die Mehrheit unserer Unternehmen beklagt Umsatzeinbußen. Jeder vierte Betrieb musste unserer Verbandsumfrage zufolge zumindest vorübergehend Beschäftigte entlassen – die Corona-Pandemie hat demnach schmerzhafte Spuren in unserem industrienahen Dienstleistungshandwerk hinterlassen“, sagte Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich vom Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes fiel das Umsatzminus im dritten Quartal mit 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber moderat aus. „Unterm Strich scheinen wir aber mit einem blauen Auge durch das Jahr 2020 zu kommen“, meint daher Dietrich. Die Gebäudereinigungsbranche ist sehr unterschiedlich von der Pandemie betroffen. Während in der Industrie und bei Bürogebäuden die Nachfrage teils gesunken sei, habe sie in anderen Bereichen zugelegt. Dietrich hofft nun darauf, dass die Pandemie dazu führen wird, die Sichtbarkeit des mit rund 700.000 Mitarbeitern beschäftigungsstärksten Handwerks zu erhöhen und zu einem höheren Anteil an Tagesreinigungen zu gelangen.

„Tagesreinigung heißt zuerst einmal: Weg vom verborgenen Heinzelmännchen-Image hin zu mehr Sichtbarkeit und Wertschätzung für unser Dienstleistungshandwerk“, sagte Dietrich. „Daneben kann es in der Praxis eine Win-Win-Win-Situation sein: Beschäftigte freuen sich über familienfreundliche Arbeitszeiten, Unternehmen hilft es beim Recruiting, und Auftraggeber können direkt und kurzfristig vor Ort mit uns kommunizieren.“ Auch sei die Reinigung am Tag in puncto Nachhaltigkeit ein Argument, da sich so Stromkosten für Licht oder Heizungen einsparen ließen. +++