INSA-Wahltrend: SPD und Linke legen leicht zu

Grünen-Vize Jamila Schäfer sieht bei Wahlen Trend nach links

Wahltrend

Im aktuellen INSA-Wahltrend für „Bild“ verbessern sich SPD (13,5 Prozent) und Linke (8,5 Prozent) um je einen halben Punkt. CDU/CSU (27 Prozent), AfD (14 Prozent), FDP (8 Prozent) und Bündnis90/Die Grünen (24 Prozent) halten ihre Werte aus der Vorwoche. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 5 Prozent (- 1). Schwarz-Grün kommt mit zusammen 51 Prozent weiter auf eine klare Mehrheit. Die schwarz-rote GroKo verfehlt eine regierungsfähige Mehrheit mit 40,5 Prozent deutlich. Selbst für eine Deutschland-Koalition aus CDU/CSU, SPD und FDP würde es mit zusammen 48,5 Prozent sehr knapp werden, eine parlamentarische Mehrheit zu erreichen. Für den INSA-Meinungstrend im Auftrag von „Bild“ wurden vom 5. bis zum 8. Juli 2019 insgesamt 2.069 Bürgerinnen und Bürger befragt.

Grünen-Vize Jamila Schäfer sieht bei Wahlen Trend nach links

Die stellvertretende Grünen-Vorsitzende Jamila Schäfer sieht in der Jugend eine politische Entwicklung nach links. „Wenn wir uns einfach die Ergebnisse der Europawahl anschauen, dann sieht man schon, dass die jüngeren Leute linker wählen“, sagte die 26-jährige Studentin der „Welt“. „Die Klimafrage als die soziale Frage des 21. Jahrhunderts gewinnt gerade unter jungen Leuten an Relevanz. Viele verstehen, dass ökologische Fragen und Gerechtigkeitsfragen erstens zusammengehören und zweitens nicht an nationalen Grenzen Halt machen.“ Schäfer, die von 2015 bis 2017 Sprecherin der Grünen Jugend war, fügte hinzu: „Politik, die sich ohne nationale Scheuklappen für das Gemeinwohl einsetzt und nach einer Welt strebt, in der möglichst allen ein Leben in Würde und Freiheit zuteil werden kann, ist im Aufwind. Und damit auch linke Politik.“ Hinzu komme, so Schäfer, „dass Konservative anscheinend Probleme haben, mit jungen Leuten zu reden und offensichtlich notwendige Veränderungen anzustoßen“.

Die Koordinatorin für europäische und internationale Politik im Grünen-Vorstand nannte als Beispiele, „dass die CDU sich immer noch nicht auf einen CO2-Preis geeinigt hat“ und die Reaktionen auf das Video des YouTubers Rezo vor der Europawahl, dessen Kritik die Union nicht ernst genommen habe. „Das ist auch bei den Reaktionen von Konservativen auf Fridays for Future so“, sagte Schäfer. „Da fühlt man sich dann nicht wirklich ernst genommen.“ Die Grünen-Politikerin bekräftigte ihre Skepsis gegenüber schwarz-rot-goldenen Fahnen in Fußballstadien. Sie „finde weiterhin, dass wir im Interesse des Sports wachsam sein sollen, ab wann bestimmte Dynamiken bei großen Fan-Aufgeboten nationalistische Züge bekommen können“. Denn „in ganz Europa haben auch die Rechten und Nationalisten und Anti-Europäer Zulauf“. Auf Nachfrage sagte Schäfer, gleichwohl dürfe man Fahnen seiner Nationalmannschaft schwenken – „erst wenn damit eine Abwertung anderer einhergeht, wird es problematisch“. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen