Immer weniger Betriebe bilden aus

Die Zahl der unbesetzten Stellen liegt aber weiterhin auf hohem Niveau

Der Anteil der Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, ist 2019 erneut gesunken und liegt nun bei 19,7 Prozent – es bildet also nicht einmal mehr ein Fünftel der Unternehmen aus. Das zeigt der neue nationale Berufsbildungsbericht, über dessen Entwurf das „Handelsblatt“ berichtet. Noch vor zehn Jahren lag die Quote bei 23,3 Prozent. Selbst von den großen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern hat demnach ein Fünftel überhaupt keine Auszubildenden. Auch der Anteil der jungen Menschen zwischen 20 und 35 Jahren, die keinerlei Berufsausbildung haben, ist auf 14,4 Prozent gestiegen – das sind rund 2,1 Millionen. 2014 waren es noch 13 Prozent gewesen. Das habe „erhebliche negative Konsequenzen für die Betroffenen und die Gesellschaft“, warnen die Autoren des Berichts auch mit Blick auf den Fachkräftemangel. Im Jahr 2019 blieben rund 25.000 Bewerber auf eine Lehrstelle unversorgt. Das waren etwa so viele wie im Vorjahr – aber rund 5.000 mehr als 2014/15. Dazu kommen noch fast 50.000 Bewerber, die zwar eine Alternative gefunden haben – also etwa weiter auf die Schule gehen – aber weiter Interesse an einer Lehrstelle haben. Erstmals deutlich gesunken ist die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze: 2019 blieben noch 53.000 Lehrstellen frei. Zuvor war deren Zahl kontinuierlich gestiegen und hatte 2018 einen Höhepunkt von fast 58.000 erreicht. „Die Zahl der unbesetzten Stellen liegt aber weiterhin auf hohem Niveau“, konstatiert der Bericht. „Im Vergleich zu 2009 hat sich ihre Zahl verdreifacht.“ +++