Immer mehr Schafe von Wölfen getötet: Bauernverband verlangt Bejagung

Mittlerweile leben 105 Wolfsrudel in Deutschland

Wolf

Angesichts immer mehr durch Wölfe getöteter oder verletzter Nutztiere hat der Bauernverband die Bejagung der Raubtiere gefordert. Anderenfalls würde die Haltung von Schafen, Rindern oder Pferden auf Weiden unmöglich gemacht, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Er reagierte damit auf aktuelle Zahlen der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW). Demnach sind im vergangenen Jahr bundesweit 2.067 Nutztiere – überwiegend Schafe – von Wölfen getötet oder verletzt worden. Im Jahr davor seien es 1.667 gewesen – ein Anstieg um gut 25 Prozent. Weidetierhalter können Ausgleichszahlungen für getötete Tiere beantragen. Laut DBBW zahlten die Bundesländer etwa 232.000 Euro aus. Mit rund 2,4 Millionen Euro seien Präventionsmaßnahmen wie Zäune gefördert worden. Der Bauernpräsident hob hervor, dass dies nicht ausreiche: „Die Antwort kann nicht ein Wettrüsten beim Herdenschutz mit immer höheren Zäunen sein, sondern muss ein aktives und konsequentes Management des Wolfsbestandes sein“, sagte Rukwied der Zeitung. Das DBBW hatte zuvor mitgeteilt, dass mittlerweile 105 Wolfsrudel in Deutschland leben. Hinzu kämen 25 Wolfspaare und 13 Einzelwölfe. In Niedersachsen ist ein Problemwolf zum Abschuss freigegeben, der mehrfach Nutztiere gerissen hat. In dem Bundesland wurden laut Dokumentationsstelle mit fast 500 am meisten Nutztiere verletzt oder getötet. Auch in Sachsen und Brandenburg gab es laut DBBW mehr als 400 betroffene Nutztiere. +++