Ifo-Chef Sinn kritisiert Regierungsbeschluss zum Rettungsfonds ESM

München. Der Präsident des Ifo-Instituts in München, Hans-Werner Sinn, kritisiert in einem Gastbeitrag für die F.A.Z. einen Beschluss des Bundeskabinetts vom Mittwoch: Demzufolge will die Bundesregierung die Mittel des gemeinsamen Rettungsfonds ESM für die Finanzierung der maroden Banken der Krisenländer in Südeuropa verfügbar machen. „Was lange bestritten wurde, wird nun wahr“, schreibt Sinn.“Die deutschen Steuerzahler sollen doch an den Kosten der Bankenrekapitalisierung in Südeuropa beteiligt werden.“

Nach einer Beteiligung der Eigentümer und Gläubiger von zusammen nur acht Prozent der Bilanzsumme einer Bank und einer möglichen Beteiligung des neuen Rettungsfonds in Höhe von fünf Prozent, verbleibe eine rechnerische Deckungslücke von 87 Prozent. „Dafür dürfen nun im Falle des Falles die Steuerzahler gerade stehen, und zwar nicht nur die Steuerzahler der betroffenen Länder selbst, sondern in gemeinschaftlicher Haftung auch die Steuerzahler anderer Länder“, heißt es in Sinns Gastbeitrag weiter. +++ fuldainfo

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen