Ifo-Chef für Absenkung der Steuern auf Firmengewinne auf 25 Prozent

Wir können uns das leisten

Geld

Berlin. Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts in München, hat sich für eine Absenkung der Steuern auf Firmengewinne auf 25 Prozent ausgesprochen. „Wir müssen aufpassen, bei der Unternehmensbesteuerung nicht wieder an die Spitze der Länder mit der höchsten Belastung zu rücken“, sagte Fuest der „Welt“. Der Ökonom bezieht sich auf die nun konkretisierten Pläne von US-Präsident Donald, den Körperschaftsteuersatz auf Bundesebene in den USA von 35 auf 20 Prozent zu senken. „Deutschland wird dadurch einem intensiveren Steuerwettbewerb ausgesetzt“, sagte Fuest.

„Auch in Großbritannien, Schweden und Frankreich gibt es Pläne, Gewinne und Vermögen steuerlich zu entlasten“, so Fuest. „Aber wenn die USA tätig werden, ist die Sogwirkung auf Investitionen noch deutlich größer. Deutschland wird sich dem nicht entziehen können. Wir werden mit den Steuersätzen runtergehen müssen. Eine Gesamtbelastung von 25 Prozent wäre eine natürliche Marke“, so der Ifo-Chef. „Die Steuerreform wird vor allem deutsche Exporteure einem stärkeren Wettbewerbsdruck aussetzen, da sie die Wettbewerbsfähigkeit von US-Unternehmen verbessern wird“, sagte Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, der Zeitung.

Derzeit erreicht die Unternehmensbesteuerung in Deutschland einen durchschnittlichen Satz von 29,83 Prozent, wie das Bundesfinanzministerium errechnet hat; hierin ist auch die Gewerbesteuer enthalten. In den USA kommen zu dem bisherigen Satz von 35 Prozent auf Bundesebene noch Gewinnsteuern der Bundesstaaten hinzu; im Hochsteuerstaat New York kommen Firmen so auf eine Belastung von 39,23 Prozent. Finanzierbar sei eine Senkung der Körperschaftsteuer in Deutschland, so Fuest. „Wir können uns das leisten. Die Spielräume sind da.“ Erfahrungsgemäß seien gravierende Einbußen bei einer Verringerung der Gewinnbesteuerung „ohnehin nicht zu erwarten“. +++

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