Hessischer Lohnatlas 2022 – Lohnlücke in Fulda bei 14 Prozent

Silvia Brünnel (Grüne)

Der Hessische Lohnatlas erfasst Daten sozialversicherungspflichtiger vollzeitbeschäftigter Männer und Frauen in allen 26 Landkreisen und kreisfreien Städten und schafft so mehr Transparenz. „Der Lohnatlas zeigt, dass die Lohnlücke unter anderem von der Region, der Größe des Unternehmens und von der Qualifikation der Arbeitnehmerinnen abhängig ist. Auf der Grundlage fundierter Daten kann mit den Akteurinnen vor Ort an der Lohngerechtigkeit gearbeitet werden. Wir haben schon viel erreicht, dennoch sind wir noch lange nicht am Ziel, denn die Ergebnisse zeigen, dass wir nach wie vor eine hessenweite Lohnlücke von 9 Prozent habe“, so Silvia Brünnel, frauenpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion.

Hessenweit ist die Lohnlücke zwischen 2012 und 2021 um rund 7 Prozent auf 9 Prozent geschrumpft. In Fulda sieht es nicht ganz so rosig aus – die Lohnlücke liegt 2021 bei 14 Prozent. Dennoch ist hier auch ein deutlich positiver Trend zu beobachten, denn 2012 lag die Lohnlücke noch bei 20,7 Prozent. Insbesondere bei den Akademiker*innen ist die Entgeltgleichheit am größten: Frauen verdienen in Hessen durchschnittlich zwischen einem Fünftel und einem Viertel weniger als Männer. In der neuen Auflage des Lohnatlas können künftig Interessierte unter www.lohnatlas.hessen.de selbst Auswertungen nach Regionen, Branchen und anderen Paramenten vornehmen. „Wir Grünen setzen uns auch weiterhin für die Gleichstellung in allen Bereichen ein. Neben der politischen Arbeit müssen wir zudem tradierte Rollenbilder und geschlechtsspezifische Aufgabenverteilungen aufbrechen – das werden wir nur gesamtgesellschaftlich schaffen“, so Brünnel.

Auch in der EU wird es künftig mehr Transparenz geben: Derzeit finalisiert die EU ein Gesetz zur Lohntransparenz, um das geschlechtsspezifische Lohngefälle zu verringern. Dazu sollen künftig Unternehmen, die mehr als 100 Mitarbeitende haben, regelmäßig Daten zum Gender Pay Gap veröffentlichen, um so die Unterschiede aufzuzeigen. +++ pm