Hessischer Handel freut sich über Rekordumsatz im Weihnachtsgeschäft

Die gesamtwirtschaftliche Ausgangslage bleibt auch für 2017 günstig

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Wiesbaden. Alles in allem sehr zufrieden zeigt sich der Hessische Einzelhandel mit dem vergangenen Weihnachtsgeschäft. Insgesamt rechne man, so der Präsident des Handelsverband abschließenden Händlerbefragung mit einem Wachstum von 4 Prozent auf 8,1 Milliarden Euro – so viel wie noch nie. Das Rekordergebnis war allerdings auch einer besonders günstigen kalendarischen Konstellation geschuldet: Verglichen mit dem Vorjahr stand dem Handel im November und Dezember jeweils ein Verkaufstag mehr zur Verfügung.

Zudem bot der Dezember in diesem Jahr je 2 umsatzstarke Freitage und Samstage mehr zum Einkaufen. Nach einem ordentlichen Start in die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts zum ersten Advent kam dieses immer besser in Fahrt. Der lange Endspurt mit fast einer ganzen Einkaufswoche zwischen dem vierten Advent und Heiligabend bescherte dem Handel letztlich den großen Ansturm. Schon in den vergangenen Jahren hatte sich gezeigt, dass immer mehr Kunden auf den letzten Drücker ihre Einkäufe in Angriff nehmen. Neben den üblichen Bestsellern Spielzeug und Kosmetik zählten in diesem Jahr auch Möbel und innovative Unterhaltungselektronik wie 360 Grad-Kameras, Drohnen und Virtual Reality-Brillen zu den Gewinnern unterm Weihnachtsbaum.

Erneut hoch war laut der Händlerbefragung des Verbandes auch der Absatz von Gutscheinen. Diese werden erfahrungsgemäß in den ersten Januartagen eingelöst und bescheren dem Handel ein verlängertes Weihnachtsgeschäft bis ins neue Jahr hinein. Allerdings gab es auch Unterschiede zu beobachten: Größere Händler waren laut Befragung mit ihren Umsätzen zufriedener als kleine und mittlere Betriebe, Einkaufszentren und 1A Innenstadtlagen zufriedener als ländliche Regionen. Wachstumstreiber im Weihnachtsgeschäft war erneut mit plus 12 Prozent mit leichten Onlinehandel im Vergleich zum Vorjahr. Jedoch würden die Grenzen zum stationären Handel immer fließender, so der Branchenverband. Die Umfrage habe zudem gezeigt, dass gerade die Händler, die Ihre Ware auf mehreren Kanälen verkaufen, zu den Gewinnern zählen. Für das Gesamtjahr 2016 rechnet der Handelsverband mit einem Umsatzplus von 3 Prozent auf dann 43 Mrd. Euro in Hessen.

Die gesamtwirtschaftliche Ausgangslage bleibt auch für 2017 günstig. Frühindikatoren deuten auf eine weiterhin positive Beschäftigungsentwicklung hin. Die privaten Konsumausgaben bilden weiterhin die zentrale Stütze der deutschen Konjunktur. Sie profitieren vom Wachstum der verfügbaren Einkommen und dem anhaltend niedrigen Zinsniveau. Im Jahr 2017 dürfte eine etwas höhere Inflationsrate jedoch dazu führen, dass die reale Kaufkraft der Konsumenten etwas hinter diesem Jahr zurückbleibt. „Insgesamt sind die Voraussetzungen für ein gutes Jahr im Einzelhandel gegeben“, so Jochen Ruths. Die Branche werde sich in einem günstigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld gut behaupten. Der Handelsverband rechnet für das laufende Jahr mit leichten Zuwächsen. +++