Hessischer Endenergieverbrauch 2015 um 6,6 Prozent höher als 1990

48 Prozent des Endenergieverbrauchs entfielen auf den Verkehr

Wiesbaden. Die vorläufige Energiebilanz für das Jahr 2015, die das Hessische Statistische Landesamt im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung erstellt hat, weist einen Endenergieverbrauch von 799 000 Terajoule aus. Im Vergleich zu 1990 fragten die hessischen Letztverbraucher 6,6 Prozent mehr Energie nach. Größter Verbrauchssektor war der Verkehrssektor, in dem knapp die Hälfte des gesamten Endenergieverbrauchs (384 000 Terajoule) anfiel. Innerhalb des Sektors verteilte sich der Verbrauch wiederum etwa hälftig auf den Luftverkehr (191 000 Terajoule) sowie den Straßenverkehr und übrigen Verkehr (193 000 Terajoule). Es folgte der Sektor „Haushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen“ mit einem Verbrauch von 305 000 Terajoule. Die Industrie verbrauchte 110 000 Terajoule.

Die Dominanz des Verkehrssektors schlug sich auch im Energieträgermix nieder. Mit einem Verbrauch von 442 000 Terajoule bildeten Mineralöle im Jahr 2015 den mit Abstand wichtigsten Energieträger in Hessen. Ihr Anteil am Gesamtverbrauch lag bei 55,3 Prozent. Weitere wichtige Energieträger waren Gase mit einem Verbrauch von 157 000 Terajoule (19,6 Prozent) und Strom mit einem Verbrauch von 126 000 Terajoule (15,7 Prozent). Die übrigen etwa 10 Prozent verteilten sich auf erneuerbare Energieträger (34 000 Terajoule bzw. 4,3 Prozent), Fernwärme (32 000 Terajoule bzw. 4,0 Prozent), Kohlen (6000 Terajoule bzw. 0,7 Prozent) sowie die sonstigen Energieträger (2000 Terajoule bzw. 0,2 Prozent).

Der hessische Primärenergieverbrauch pro Kopf konnte zwischen 1990 und 2015 um 11,9 Prozent gesenkt werden. Über den gesamten Betrachtungszeitraum hinweg lag er unterhalb des Pro-Kopf-Verbrauchs der Bundesrepublik Deutschland. Der Primärenergieverbrauch bezeichnet diejenige Menge an Energie, die nach der Gewinnung im Inland, den Ein- und Ausfuhren sowie den Bestandsveränderungen verfügbar ist. Er erfasst sowohl Primärenergieträger, wie z. B. Kohle, Mineralöl, Erdgas, Sonne, Wind oder Kernbrennstoffe, als auch Sekundärenergieträger, wie Stein- und Braunkohlenprodukte, Strom und Fernwärme.

Auch die Primärenergieproduktivität entwickelte sich positiv. Dieser Indikator sagt aus, wie viele Güter und Dienstleistungen mit einer gegebenen Menge Primärenergie hergestellt werden können. Im Jahr 2015 konnten in Hessen pro eingesetztem Petajoule Waren und Dienstleistungen mit einem Wert von durchschnittlich 277 Millionen Euro erzeugt werden. Im Vergleich zum Jahr 1991 war das eine Steigerung um 38,9 Prozent. Die Primärenergieproduktivität der Bundesrepublik Deutschland lag im Jahr 2015 bei 209 Millionen Euro pro Petajoule und damit etwa ein Viertel unter dem hessischen Wert. +++