„Die kanadisch-israelische Friedensaktivistin Vivian Silver erhält posthum den Hessischen Friedenspreis der Albert Osswald-Stiftung für das Jahr 2023.“ Das gab Parlamentspräsidentin Astrid Wallmann gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis, dem früheren Landtagspräsidenten und Staatsminister a.D. Karl Starzacher sowie Kuratoriumsmitglied und geschäftsführendem Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts für Friedens- und Konfliktforschung Professorin Dr. Nicole Deitelhoff bekannt. Silver setzte sich seit ihrer Studienzeit für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern ein. Auch für die Rechte der Frauen engagierte sich die Aktivistin. Sie wurde am Morgen des 7. Oktobers 2023 im Alter von 74 Jahren in ihrem Haus im südisraelischen Kibbuz Be’eri nahe der Grenze zum Gazastreifen während des Terrorangriffs der Hamas ermordet.
Landtagspräsidentin Astrid Wallmann erklärte: „Mit Vivian Silver erhält erstmals in der Geschichte des Hessischen Friedenspreises eine Persönlichkeit nach ihrem Tod die international renommierte Auszeichnung. Über ein halbes Jahrhundert setzte sie sich in verschiedenen Organisationen und Projekten mit großem persönlichen Engagement und ganzem Herzen für den Frieden in der Region ein. Vivian Silver war eine Brückenbauerin und für viele auch eine Hoffnungsträgerin auf ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern. Mit der Auszeichnung ist auch die gegenwärtig in scheinbar weite Ferne geratene Hoffnung verbunden, dass, wo immer es möglich ist, Vivian Silvers Einsatz für die friedliche Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern – als ihr zentrales friedenspolitisches Vermächtnis – viele Nachahmer findet.“
Der Vorsitzende des Kuratoriums Hessischer Friedenspreis Karl Starzacher sagte: „Beim Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 wurden etwa 1.200 Menschen brutal ermordet. Unter den Opfern befinden sich auch zahlreiche Menschen, die sich für ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern einsetzten, darunter Vivian Silver. Sie war eines der bekanntesten Gesichter der israelischen Friedensbewegung. Der Hessische Friedenspreis würdigt das friedenspolitische Lebenswerk von Vivian Silver und dabei ganz besonders ihre Verdienste um die Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern. Mit ihren Projekten hat Vivian Silver konkret gezeigt, wie es gelingen kann, die Spaltung durch den gemeinsamen Dialog zu überwinden. Das macht sie posthum zu einer würdigen Preisträgerin des Hessischen Friedenspreises 2023.
Das Kuratoriumsmitglied und geschäftsführende Vorstandsmitglied des LeibnizInstituts für Friedens- und Konfliktforschung Professorin Dr. Nicole Deitelhoff betonte: „Das Kuratorium hat sich dafür entschieden, die kanadisch-israelische Menschenrechtsaktivistin Vivian Silver posthum mit dem Hessischen Friedenspreis zu ehren, um ihr unermüdliches Engagement für einen nachhaltigen und inklusiven Frieden in der Region zu würdigen. Gerade in der schwierigen politischen Lage jetzt soll der Preis ein Zeichen setzen, um die Initiativen der israelischen und palästinensischen Zivilgesellschaft für ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben zu unterstützen.“ Der Hessische Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet mit einem Festakt am 1. Juli im Landtag in Wiesbaden statt. Der Preis wird stellvertretend von Yonatan Zeigen, einem der Söhne von Vivian Silver, entgegengenommen. Laudator wird der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Israel, Steffen Seibert, sein. +++ pm