Innenminister Roman Poseck würdigte anlässlich des vierten Jahrestages der „FOKUS“ (Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie Und Sexuellen Missbrauch von Kindern) die herausragende Arbeit der Einheit im Kampf gegen Sexualdelikte an Kindern und Jugendlichen. Seit ihrer Gründung wurden hessenweit über 6.800 Durchsuchungen durchgeführt, mehr als 100 Haftbefehle vollstreckt und rund 90.000 Datenträger sichergestellt, was zur Ermittlung von knapp 7.200 Beschuldigten führte.
„Jeder Ermittlungserfolg beendet das Leiden von Kindern“
Poseck betonte die Priorität, die die hessische Landesregierung der Bekämpfung von Kindesmissbrauch und Kinderpornografie einräumt. Er dankte den rund 300 Bediensteten der „FOKUS“ für ihren Einsatz in diesem belastenden Bereich und hob die Bedeutung der kürzlich eingeführten Zulage von 300 Euro monatlich hervor.
Erfolg im Bundesrat: Speicherung von IP-Adressen ermöglicht
Ein weiterer wichtiger Schritt im Kampf gegen Kindesmissbrauch ist die erfolgreiche Umsetzung der hessischen Initiative zur Speicherung von IP-Adressen im Bundesrat. Dieses Ermittlungsinstrument wird es ermöglichen, noch mehr Kinder zu schützen und Täter zu überführen.
Fallzahlen steigen bundesweit
Die Fallzahlen im Bereich Kinder- und Jugendpornografie und sexueller Missbrauch von Kindern und Jugendlichen haben sich in den letzten Jahren bundesweit mehr als verdreifacht. Auch in Hessen ist ein Anstieg zu verzeichnen, was unter anderem auf die gesetzliche Meldeverpflichtung US-amerikanischer Internet-Provider zurückzuführen ist.
Clearingstelle im Hessischen Landeskriminalamt
Zur Bearbeitung dieser Meldungen wurde eine Clearingstelle im Hessischen Landeskriminalamt eingerichtet, in der über 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sind. Sie überprüfen die eingehenden Meldungen tagesaktuell und leiten bei Bedarf umgehend Maßnahmen ein.
„FOKUS“ als fester Bestandteil der hessischen Polizei
Die „FOKUS“, die im Oktober 2020 ihre Arbeit aufnahm, ist seit Februar 2024 fester Bestandteil der Regelorganisation der hessischen Polizei. Rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten derzeit in den „FOKUS“-Dienststellen, um die polizeilichen Maßnahmen gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie in Hessen zu bündeln und zu intensivieren. +++