Wiesbaden. Im Jahr 2013 wurden von den verschiedenen Trägern der öffentlichen Jugendhilfe in Hessen netto gut 2,8 Milliarden Euro ausgegeben. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, erhöhten sich die Nettoausgaben gegenüber 2012 um knapp 289 Millionen Euro oder gut elf Prozent. Rechnerisch war jede Einwohnerin und jeder Einwohner Hessens durch die Jugendhilfenettoausgaben mit 469 Euro belastet, 48 Euro mehr als ein Jahr zuvor. Der Betrag schwankte bei den kreisfreien Städten und Landkreisen zwischen 249 Euro im Werra-Meißner-Kreis und 903 Euro in Frankfurt am Main.
Die Bruttoausgaben stiegen 2013 um knapp zwölf Prozent auf rund 3,1 Milliarden Euro. Knapp 64 Prozent der Bruttoausgaben standen für die Tagesbetreuung von Kindern zur Verfügung (62 Prozent für Kindertageseinrichtungen und zwei Prozent für Tagespflegepersonen). Rund 25 Prozent der Bruttoausgaben wurden für die Hilfe zur Erziehung, Inobhutnahme und für die Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche ausgegeben. Gut fünf Prozent flossen in die Jugendarbeit. Die Jugendsozialarbeit, die allgemeine Förderung der Familie, die Mitarbeiterfortbildung und die sonstigen Ausgaben machten insgesamt gut sechs Prozent der Bruttoausgaben aus.
Den Bruttoausgaben standen Einnahmen von knapp 267 Millionen Euro gegenüber, wobei die Tageseinrichtungen für Kinder (z. B. Kindergartenbeiträge) mit 182 Millionen Euro den größten Teil verbuchten. Die Ausgaben für die Kindertageseinrichtungen wurden im Jahr 2013 zu gut einem Zehntel durch Beiträge gedeckt.
Bei den Gemeinden ohne eigenes Jugendamt erreichten die Bruttoausgaben für Kindertagesbetreuung einen Anteil von 93 Prozent der Gesamtausgaben für die Jugendhilfe. Anders war die Situation in den Gemeinden mit Jugendämtern, da die Jugendämter vermehrt auch andere Aufgaben der Kinder- und Jugendhilfe wahrnahmen. Der Anteil der Ausgaben für die Kinderbetreuung an den Gesamtausgaben lag hier bei fast 48 Prozent, die Hilfen zur Erziehung waren mit 39 Prozent der nächst größere Ausgabenposten. Bei der obersten Landesjugendbehörde standen neben der Kindertagesbetreuung (80 Prozent), die Jugendarbeit (knapp zehn Prozent) und Jugendsozialarbeit (knapp sieben Prozent) im Fokus. +++ fuldainfo