Hessen: 78 Prozent mehr Asylbewerber/-innen als Ende 2013

Asyl

Wiesbaden. Ende 2014 erhielten in Hessen gut 26 600 Personen Regelleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, das waren rund 11 600 oder 78 Prozent mehr als Ende 2013. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, setzte sich damit die seit 2010 zu beobachtende Zunahme von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern fort. In den Jahren 1997 bis 2009 ging deren Zahl von 53 300 (1997) – dem Höchststand nach Einführung des Asylbewerberleistungsgesetztes – auf 7500 im Jahr 2009 kontinuierlich zurück. Seit 2009 stieg die Anzahl der Asylbewerber/-innen wieder.

Die Zunahme der Asylbewerber/-innen nach Kontinenten und Ländern war sehr unterschiedlich. Die höchste Zuwachsrate verzeichneten Empfänger/-innen aus Europa mit plus 4600 Bewerberinnen und Bewerbern. Hier stieg vor allem die Anzahl der Bewerber/-innen aus Albanien (plus 2000), Serbien (plus 1060) und Kosovo (plus 1050). Die Anzahl der Asylbewerber/-innen aus Asien nahm um knapp 4000 zu. Hier stieg vor allem die Anzahl der Bewerber/-innen aus Syrien (plus 2350), Afghanistan (plus 830) und Pakistan (plus 550). Die Anzahl der Asylbewerber/-innen aus Afrika nahm um rund 3000 Bewerber/-innen, vor allem aus Eritrea (plus 1500), Somalia (plus 560), Äthiopien (plus 400) und Algerien (plus 380) zu.

Ende 2014 stammten mit 39 Prozent die meisten Empfänger/-innen von Leistungen aus Asien (2013: 42 Prozent). Mit elf Prozent bildeten hier die Asylbewerber/-innen aus Syrien die größte Gruppe, gefolgt von Asylbewerberinnen und Asylbewerbern aus Afghanistan mit zehn Prozent, Pakistan (acht Prozent) und Iran (vier Prozent). Gut 28 Prozent (2013: 19 Prozent) kamen aus Europa, davon 24 Prozent aus der Balkanregion (inkl. Albanien). Etwa 30 Prozent (2013: 33 Prozent) kamen aus Afrika. Menschen aus Eritrea (gut 13 Prozent) und Somalia (neun Prozent) bildeten hier die größten Gruppen. Jeweils unter einem Prozent der Hilfeempfänger/-innen stammten aus Amerika und Australien. Bei drei Prozent war die Staatsangehörigkeit unbekannt bzw. handelte es sich um Staatenlose.

Mit einem Durchschnittsalter von 26,3 Jahren ersuchten meist jüngere Menschen um Asyl. Gut ein Drittel der Antragsteller/-innen entfiel auf die 25- bis unter 40-Jährigen und ein Viertel der Empfänger/-innen war noch minderjährig. Knapp zwei Drittel der Empfänger/-innen waren männlich. Die größten Gruppen bezüglich des aufenthaltsrechtlichen Status bildeten Ende 2014 die Bewerber/-innen mit einer Aufenthaltsgestattung (83 Prozent), die geduldeten Asylbewerber/-innen (zehn Prozent), diejenigen mit einer Aufenthaltserlaubnis (gut zwei Prozent) und Bewerber/-innen, die vollziehbar zur Ausreise verpflichtet waren (knapp zwei Prozent). 93 Prozent der Empfänger/-innen erhielten Grundleistungen und knapp sieben Prozent erhöhte Leistungen als Hilfe zum Lebensunterhalt (HLU). 36 Prozent der Asylbewerber/-innen waren Ende 2014 dezentral untergebracht, 48 Prozent lebten in Gemeinschaftsunterkünften und 16 Prozent in Aufnahmeeinrichtungen. +++ fuldainfo

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen