Harter Lockdown gestartet

Weltärztepräsident: Lockdown-Maßnahmen werden bis Ostern dauern

In ganz Deutschland hat in der Nacht zum Mittwoch ein harter Lockdown begonnen. Entsprechende Regelungen traten um Mitternacht in fast allen Bundesländern in Kraft. Ausnahme ist Sachsen, wo der Lockdown bereits seit Montag gilt. Unter anderem dürfen weite Teile des Einzelhandels zunächst nicht mehr öffnen. Das gilt ebenfalls für Dienstleistungsbetriebe im Bereich der Körperpflege wie zum Beispiel Friseure. Auch Schulen und Kitas sind von den Maßnahmen massiv betroffen. Bei der Umsetzung gibt es je nach Land kleinere regionale Unterschiede. Der Lockdown war das Ergebnis der Verhandlungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Regierungschefs der Länder am Sonntag. Die Einschränkungen sollen zunächst bis zum 10. Januar gelten. Am 5. Januar wollen Merkel und die Ministerpräsidenten das weitere Vorgehen besprechen.

Weltärztepräsident: Lockdown-Maßnahmen werden bis Ostern dauern

Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery rechnet trotz eines vorgezogenen Impfbeginns mit harten Corona-Maßnahmen bis ins Frühjahr: „Auch wenn die Impfungen jetzt früher beginnen als erwartet, wird der Effekt nur allmählich zu einer Verbesserung der Lage beitragen. Wir werden mindestens noch bis Ostern mit verschiedenen Lockdown-Maßnahmen leben müssen“, sagte der Vorsitzende des Weltärztebundes den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben). Modellrechnungen zeigten, dass der harte Lockdown die Zahl der Neuninfektionen frühestens ab Ende Januar bundesweit unter den Wert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen drücken werde. Die Bürger müssten sich daher zunächst sogar auf eine Fortsetzung der jetzigen strengen Regeln einstellen: „Es wird eine Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus geben.“ Montgomery warnte zudem eindringlich vor überstürzten Lockerungen, für den Fall, dass sich die Infektionslage im neuen Jahr wi eder entspanne. „Die Politik muss das Land nach dem harten Lockdown langsam wieder auftauen. Geht dieser Prozess zu schnell, ist die Gefahr groß, dass das Land kurz darauf in eine noch größere Pandemiewelle gerät.“ Mit jeder neuen Welle verbreite sich das Virus weiter in der Bevölkerung und müsse dann mit immer härteren Maßnahmen bekämpft werden. „Wir müssen einen Jojo-Effekt bei den Lockdown-Phasen vermeiden“, so der Mediziner. +++