Nach dem Hackerangriff auf persönliche Daten von Politikern hat die Bundesregierung erklärt, dass keine sensiblen Daten aus dem Kanzleramt veröffentlicht worden sind. "Mit Blick auf das Bundeskanzleramt sieht es nach erster Sichtung so aus, dass keine sensiblen Informationen und Daten in den Veröffentlichungen enthalten sind, auch nicht im Hinblick auf die Bundeskanzlerin", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Martina Fietz am Freitag in Berlin.
Betroffen von dem Hackerangriff seien, was den politischen Bereich betrifft, Politiker und Mandatsträger des Europaparlaments, des Bundestages, der Landtage und auch kommunale Mandatsträger. "Die Bundesregierung nimmt diesen Vorfall sehr ernst. Das Cyberabwehrzentrum hat sich heute bereits mit diesem Vorgang befasst. Die Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, Ausmaß und Hintergründe des Vorgangs zu ermitteln und den Betroffenen Hilfestellungen zukommen zu lassen", so die Sprecherin weiter. Generell weise man darauf hin, dass auf solche Weise in Umlauf gebrachte Daten mit großer Vorsicht zu handhaben sind. "Selbst im Falle, dass ein Großteil der betroffenen Daten authentisch wäre, zeigt die Erfahrung jedoch, dass in derartigen Fällen möglicherweise auch gefälschte Daten eingeschleust werden", so die Sprecherin.
Geleakte Daten: Schuster will schnelles Entfernen
Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages, Armin Schuster (CDU), hat gefordert, dass die geleakten Daten von Politikern und Prominenten möglichst schnell aus dem Netz genommen werden. "Die Daten müssen aus dem Netz", sagte Schuster den Zeitungen des "Redaktionsnetzwerks Deutschland". Die Bundesregierung arbeite mit den Providern daran, dass das möglichst schnell geschehe. "Denn das sind ja kapitale Daten", so der CDU-Politiker weiter. Im Übrigen seien alle Sicherheitsbehörden des Bundes damit befasst, den Fall aufzuklären. Schuster stellte zugleich infrage, ob die Daten tatsächlich einem Hackerangriff entstammen. "Das kann ein Hackerangriff sein, das kann aber auch eine sehr intensive Recherche sein", sagte er den RND-Zeitungen. "Daten von Ministerpräsidenten und anderen Prominenten findet man jedenfalls nicht im Bundestagssystem." Zudem gehe er davon aus, dass das Regierungsnetz von einem solchen Angri ff nicht betroffen gewesen sei. "Wir müssen schleunigst rauskriegen, was das für ein Szenario ist", so der CDU-Politiker.
Die Veröffentlichungen der Daten in Folge des Hackerangriffs waren laut eines Berichts des RBB-Inforadio am Donnerstag im Laufe des Donnerstagabends bemerkt worden. Betroffen seien alle im Bundestag vertretenen Parteien mit Ausnahme der AfD. Vor allem Handynummern und Adressen seien über einen Twitter-Account veröffentlicht worden, aber auch zum Teil sehr persönliche Daten wie Personalausweise, Chats, Briefe, Rechnungen oder Kreditkarteninformationen, berichtet der RBB am Freitag. +++









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