Habeck kritisiert „Vertwitterisierung“ der politischen Debatte

Es zählt die schnelle Schlagzeile

Grünen-Chef Robert Habeck. Foto: Dominik Butzmann

Der Grünen-Co-Vorsitzende Robert Habeck eine zunehmende Inhaltsleere politischer Auseinandersetzungen beklagt. „Der politische Diskurs ist schon eine Weile zunehmend verwahrlost“, sagte Habeck dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Es zählt die schnelle Schlagzeile, der heftige Spruch, das Empörungsritual, die erste laute Reaktion. Nicht Reflexion, Gelassenheit, Großmut und die inhaltliche, gesellschaftliche Debatte.“ Habeck sprach in diesem Zusammenhang von einer „Vertwitterisierung“. Dies trage zur Härte des diesjährigen Bundestagswahlkampfs bei. Verschärft werde die Lage dadurch, dass sich erstmals seit 1949 kein Bundeskanzler zur Wiederwahl stelle und sich erstmals eine andere Partei als Union und SPD um das Kanzleramt bewerbe (2002 stellte allerdings die FDP Guido Westerwelle als Kanzlerkandidat auf; Anm. d. Redaktion). Die normalen Strukturen des Wahlkampfs griffen nicht mehr. „Weder Sie kennen mich funktioniert, noch Die muss weg„, sagte Habeck. Im Wahlkampf sei es in Ordnung, wenn die politische Konkurrenz die Grünen hart angehe. „Das darf die Konkurrenz natürlich. Es heißt ja Wahlkampf und nicht Wahlkuscheln“, sagte er. Es werde durch derartige Angriffe aber auch von eigenen Unzulänglichkeiten abgelenkt. +++