Grüne Veranstaltung über Pläne zur Aueweiher-Sanierung

Es gibt noch viel Gesprächsstoff

Blick auf den Aueweiher.

Die Aueweiher sollen für die Landesgartenschau 2023 umgestaltet werden. Um über die Pläne zu informieren, hatte die Stadtfraktion der Fuldaer Grünen am Samstagabend zwei Experten eingeladen. Fuldas Stadtbaurat Daniel Schreiner und den Leiter des Umweltzentrums Alexander Sust. Die Grüne Landtagsabgeordnete und Fraktionsvorsitzende der Fuldaer Grünen Silvia Brünnel begrüßte die ca. 70 Interessenten auf der großen Liegewiese direkt am Aueweiher. Die Diskussion in der Öffentlichkeit war durch zahlreiche Gerüchte – vom Freizeitpark bis zum Tretbootverleih und öffentlichen Badestrand war die Rede. Zuletzt hatte der Nabu Fulda – Künzell  fast 3000 Unterschriften gegen die Umgestaltung gesammelt und an den Stadtbaurat übergeben. Silvia Brünnel machte in ihrer Begrüßung deutlich, dass es scheinbar noch viel Gesprächsstoff gebe. Deshalb habe man zu einer Infoveranstaltung und Diskussion eingeladen. Sie dankte dafür, dass Daniel Schreiner und Alexander Sust die Einladung zu der Veranstaltung sofort angenommen hatten.

Der Stadtbaurat gab zunächst einen Abriss über die Geschichte der beiden Weiher – von der Bleichfläche über einen Sportplatz der Germania Fulda bis hin zu dem Kiesabbau infolgedessen nach dem Ende des Abbaus die Weiher durch das Grundwasser entstanden. Da die Weiher ausschließlich vom Grundwasser gespeist werden, gibt es durch den hohen Phosphat und Nitratanteil im Sommer Probleme mit der Wasserqualität. Der Sauerstoffgehalt des Wassers sinkt und die Fische verenden. Zudem entstehen gefährliche Blaualgen. Um das zu verhindern, wurden verschiedene Maßnahmen geprüft. Das Ausbaggern der Weiher wäre eine Möglichkeit – hätte aber ökologische Nachteile und müsste alle 10-15 Jahre wiederholt werden. Die andere Möglichkeit, für die sich die Planer letztlich entschieden haben sieht vor, dass beide Weiher zusammengelegt werden. Das Wasser wird gefiltert und dadurch wird eine Wasserqualität nach EU Richtlinie erreicht.

Der Stadtbaurat machte aber deutlich, dass der Aueweiher auf keinen Fall zum Schwimmbad  werde und formulierte:  „Das Wort, Strand sollten wir streichen.“ Weiterhin erklärte er: Die jetzt schon von vielen Bürgern gern genutzte Liegewiese soll unverändert bestehen bleiben. Bei der Zusammenlegung der Weiher entstehe eine Insel in der Mitte, die für die Besucher des Naherholungsgebietes nicht mehr erreichbar sei. Dadurch werde ein störungsfreier Bereich für die Tierwelt – besonders für die Zugvögel- geschaffen. Rund um den Weiher bleibe zum größten Teil alles, wie es ist. Allerdings müssten einige wenige Bäume gefällt werden, für die aber als Ausgleich neue Bäume gepflanzt würden. Die bisherige Segelflughalle werde während der Landesgartenschau für eine Gastronomie genutzt. Der Leiter des Umweltzentrums Alexander Sust sprach über die Wasserqualität der Weiher. Die Belastung durch Phosphat und Nitrat könnte wesentlich verringert werden, wenn man zwischen dem Westring und der barocken Kohlhäuser Brücke die landwirtschaftlichen Flächen wegnähme und die Fulda in diesem Bereich in einem renaturiertem Flussbett durch eine Schilffläche ändern könnte.

Wenn man diese hypothetische Maßnahmen durchführen könnte, hätte man ein den Aueweihern eine hervorragende Wasserqualität. Der Stadtbaurat erklärte, dass dies aufgrund der vielfältigen Besitzverhältnisse kaum möglich sei. Aber das Einführen von größeren Abstandsstreifen zwischen Fulda und den landwirtschaftlichen Flächen könne dazu beitragen, die Wasserqualität zu verbessern. Die Einführung solcher Abstandsflächen müssen nach den neuen EU Wasserrichtlinien in Zukunft umgesetzt werden, betonte Alexander Sust.  Bei der anschließenden Diskussion gingen die Experten ins Detail und beantworteten zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Dabei wurden auf die detaillierten Pläne für die Umgestaltung verwiesen, die im Internet einsehbar sind. Alexander lud alle Bürger in das Umweltzentrum ein, in dem die Pläne ebenfalls ausliegen. Zum Abschluss bedankte sich Silvia Brünnel bei allen Besuchern für die engagierte Diskussion und die Disziplin bei der Einhaltung der Corona-Abstandsregeln. Dadurch sei diese interessante Veranstaltung vor Ort möglich geworden. +++