Grüne überholen jetzt auch bei Infratest die SPD

Mehrheit für späteren Atomausstieg und mehr Kohlestrom

Wahltrend

Die Grünen überholen jetzt auch bei Infratest die SPD, nachdem andere Umfrageinstitute diesen Trend schon in den letzten Wochen gemessen haben. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union auf 26 Prozent der Wählerstimmen, ein Punkt weniger als bei der letzten Umfrage Anfang Juni. Die Grünen wären mit 23 Prozent (+2) zweitstärkste Kraft. Für die SPD würden sich 20 Prozent (-1) entscheiden, für die AfD 12 Prozent (+1). Damit sind die Grünen in der Infratest-Umfrage erstmals seit Anfang August 2021 wieder vor der SPD. Die FDP käme unverändert auf 8 Prozent der Stimmen, die Linke ebenfalls wie Anfang Juni auf 4 Prozent. Insgesamt würde die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP 51 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen. Die Daten wurden am 21. und 22. Juni bei 1.248 Wahlberechtigten für den sogenannten „Deutschlandtrend“ im ARD-Morgenmagazin erhoben.

Mehrheit für späteren Atomausstieg und mehr Kohlestrom

Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger (56 Prozent) ist laut einer Infratest-Umfrage dafür, Kohlekraftwerke verstärkt zu nutzen, um Gas einzusparen. Den größten Zuspruch für diese Strategie gibt es unter Anhängern der AfD (66 Prozent), der SPD (65 Prozent) und von CDU/CSU (64 Prozent). Der Anteil der Befürworter ist bei den Anhängern der Grünen am geringsten (41 Prozent). Die Über-50-Jährigen befürworten mehrheitlich die verstärkte Nutzung von Kohlekraftwerken, die Unter-50-Jährigen dagegen nicht. Einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke über das Jahr 2022 hinaus, wie von der Union gefordert, befürworten auch 61 Prozent der Bundesbürger. 88 Prozent der Anhänger der AfD und 84 Prozent der FDP-Anhänger sehen diese Maßnahme als richtig an, das ist der höchste Anteil unter den verschiedenen Parteianhängern. Der geringste Anteil der Befürworter befindet sich unter den Anhängern der Grünen (38 Prozent). Während 67 Prozent der Männer für einen späteren Atomausstieg sind, sprechen sich 55 Prozent der Frauen dafür aus. Die Daten wurden am 21. und 22. Juni bei 1.248 Wahlberechtigten für den sogenannten „Deutschlandtrend“ im ARD-Morgenmagazin erhoben. +++