Menschen mit und ohne Behinderungen zusammenbringen, um das Leben in der örtlichen Gemeinschaft für alle gleichberechtigt und barrierefrei gestalten: Das war das Ziel, als die Gemeinde Großenlüder im Sommer vergangenen Jahres mit Unterstützung der Inklusionsberatung von antonius in Fulda ein Inklusionsnetzwerk gegründet hat. Nach einem ereignisreichen Jahr mit zahlreichen Treffen und Veranstaltungen mündete dieses Engagement nun in der feierlichen Gründung des Vereins „Inklusionsnetzwerk – Leben und Arbeiten in Großenlüder“.
Der neu gegründete Verein verfolgt – wie zuvor das Netzwerk – das Ziel, dass alle Menschen, unabhängig von körperlichen, geistigen oder sozialen Voraussetzungen, gleiche Chancen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben. In einer inklusiven Gesellschaft dürfe es keine Barrieren geben – weder physische noch soziale. Jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, soll im Alltag, im Beruf, beim Wohnen und in der Freizeit selbstverständlich dabei sein können.
Die Gründungsfeier fand in den Räumlichkeiten von antonius statt. Judith Osterbrink, Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung „antonius : gemeinsam Mensch“, und Sebastian Bönisch vom antonius-Führungsteam begrüßten die Vertreterinnen und Vertreter des Netzwerks aus Großenlüder. Außerdem nahmen Björn Bierent, Andree Literski und Celine Wess von der Inklusionsberatung von antonius teil, die den Gründungsprozess von Anfang an begleitet und unterstützt haben.
In den zurückliegenden Jahren sind bereits ähnliche Vereine in den Kommunen Poppenhausen, Eichenzell, Neuhof und Bad Salzschlirf entstanden. Sebastian Bönisch lobte die Gründung des Vereins in Großenlüder als weiteres „Qualitätsmerkmal“ für die Gemeinde. Die Vereine im Landkreis Fulda setzen sich aktiv für die selbstverständliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an der Gesellschaft ein. Bönisch ist zuversichtlich, dass es auch in Großenlüder gelingen wird, „passende und attraktive Wohnangebote sowie Freizeit- und Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen“.
Andree Literski blickte als Vertreter der Inklusionsberatung auf die vergangenen Monate zurück und äußerte sich begeistert: „Wir sind beeindruckt von der Stärke, Motivation und dem Engagement des Netzwerks in Großenlüder.“ Mit Aktionen wie dem „Krippenweg auf Rollen“, der Teilnahme am Lüdertalmarkt und der Veranstaltung „Komm, lauf mit uns! Ein Spaziergang in Gesellschaft“ konnte das Netzwerk bereits erste inklusive Angebote für die Gemeinde schaffen. Björn Bierent hob die vielfältige Zusammensetzung des Netzwerks hervor: „Vertreterinnen und Vertreter der wichtigsten sozialen Organisationen aus Großenlüder sowie weitere Sozialraumakteure bringen sich mit Ideen und Anregungen ein.“
Bürgermeister Florian Fritzsch betonte bei der Vereinsgründung die Motivation der Gemeinde: „Unser Ziel ist es, sichtbare und unsichtbare Barrieren zu überwinden und allen Menschen die Möglichkeit zu geben, sich aktiv in unsere Gemeinschaft einzubringen. Inklusion bedeutet für uns, gemeinsam eine vielfältige, offene und gleichberechtigte Gesellschaft zu gestalten.“ Stefan Hartung, Mitglied des Inklusionsnetzwerks von Anfang an, ergänzt: „Großenlüder ist eine lebenswerte Gemeinde. Wir wollen Diversität und Inklusion fest verankern und Formen der Diskriminierung und Ausgrenzung kontinuierlich abbauen.“
Neben Bürgermeister Florian Fritzsch und Geschäftsführer Sebastian Bönisch unter-zeichneten acht weitere Gründungsmitglieder die Vereinssatzung. Sie fühlen sich den Zielen des Netzwerks und des neuen Vereins eng verbunden und engagieren sich aktiv für deren Umsetzung.
Am Donnerstag, dem 7. November 2024, um 19 Uhr wird die erste öffentliche Mitgliederversammlung des Vereins „Inklusionsnetzwerk – Leben und Arbeiten in Großenlüder“ im Stiftskapitularischen Amtshaus stattfinden. Alle Menschen sind herzlich eingeladen, sich einzubringen – egal, ob als aktives Mitglied oder als Unterstützerin oder Unterstützer im Hintergrund. +pm++
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