Großhandelspreise im April gesunken

Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im April 2020 gesunken. Sie lagen um 3,5 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mit. Einen stärkeren Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat hatte es letztmalig im Oktober 2009 gegeben (-7,1 Prozent). Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr hatte im März 2020 bei -1,5 Prozent und im Februar 2020 bei -0,9 Prozent gelegen. Im Vormonatsvergleich fielen die Großhandelsverkaufspreise im vierten Monat des Jahres um 1,4 Prozent, so die Statistiker. Auswirkungen der Coronakrise auf die Großhandelsverkaufspreise konnten für den Berichtsmonat April insbesondere bei den Preisen für Mineralölerzeugnisse festgestellt werden (-25,7 Prozent gegenüber April 2019, -14,8 Prozent gegenüber März 2020). Zudem führte ein stark vermindertes Angebot einiger Sorten Altpapier im Zusammenhang mit der Coronakrise im April zu einem erheblichen Preisanstieg gegenüber d em Vormonat, nachdem diese Preise von März 2019 bis März 2020 teilweise um über 80 Prozent gefallen waren. Hier stieg zum Beispiel der Preis bei Altverpackungen aus Papier und Karton um 92 Prozent, so das Bundesamt. Den größten Einfluss auf die Gesamtentwicklung im Vergleich zum Vorjahresmonat hatten im April 2020 die niedrigeren Preise im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen. Kräftige Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahr gab es ebenfalls im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen (-27,1 Prozent), darunter bei Eisen- und Stahlschrott (-18,3 Prozent). Auch im Großhandel mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln (-3,9 Prozent) sowie mit Datenverarbeitungsgeräten, peripheren Geräten und Software (-5,7 Prozent) lagen die Preise deutlich unter Vorjahresniveau, so die Statistiker. Dagegen waren insbesondere die Preise für lebende Tiere (+10,2 Prozent) sowie für Fleisch und Fleischwaren (+6,6 Prozent) auf Großhandelsebene höher als im April 2019. +++