Grosse-Brömer sieht Gabriels Treffen mit Linken-Chefs kritisch

Sigmar Gabriel (SPD)
Sigmar Gabriel (SPD)

Berlin. Unions-Fraktionsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) hat sich kritisch zu dem Gespräch von SPD-Chef Sigmar Gabriel mit den beiden Parteivorsitzenden der Linken, Katja Kipping und Bernd Riexinger, geäußert. In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte der CDU-Politiker, als treibende Kraft für dieses Treffen habe der linke SPD-Flügel „immer noch nicht verstanden“, dass mit den Linken keine seriöse Zusammenarbeit möglich sei.

Nach den Worten von Grosse-Brömer habe die Linke in der Ukraine-Krise ein weiteres Mal bewiesen, dass sie unfähig sei, die politische Realität zu erkennen. „Diese Partei ist nicht regierungsfähig“, betonte der Christdemokrat. Und wenn die SPD trotzdem beabsichtigte, in den Ländern mit ihren Stimmen einen Linken zum Ministerpräsidenten zu küren, gebe sie ihren Anspruch auf, Volkspartei zu sein und degeneriere zur linken Mehrheitsbeschafferin. Unions-Fraktionsvize Michael Fuchs (CDU) reagierte hingegen mit „großer Gelassenheit“ auf das Treffen des SPD-Parteichefs mit der Führung der Linkspartei. Im Gespräch mit der Zeitung erklärte der CDU-Politiker, er wünsche Gabriel „viel Vergnügen“ bei diesen gewiss schwierigen Sondierungen. „Jeder redet mit jedem“, sagte er zu Spekulationen, wonach rot-rot-grüne Optionen geprüft worden seien.

Für ein solches Bündnis sieht Fuchs wenig Anhaltspunkte: „Die Distanz zwischen SPD und Linken ist immens groß. Das ist in jeder Bundestagsdebatte deutlich zu sehen“, betonte der Unions-Politiker. „Spiegel Online“ hatte zuvor über das Treffen zwischen Gabriel und der Führung der Linken berichtet, das Anfang Juni stattgefunden haben soll. Bei dem Treffen sei es um ein mögliches Bündnis in Thüringen gegangen, heißt es in dem Bericht. In Thüringen wird im Herbst ein neuer Landtag gewählt. Es ist möglich, dass erstmals ein linker Ministerpräsident das Bundesland regiert. In dem Bericht heißt es unter Verweis auf SPD-Kreise, dass es bei dem Gespräch keine nennenswerte Annäherung zwischen den beiden Parteien gegeben habe. Ein Termin für ein weiteres Gespräch wurde demnach zunächst nicht vereinbart. Gabriel habe Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über das Treffen informiert, hieß es weiter. +++ fuldainfo

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