Größerer Gefahrstoff-Unfall in Alsfeld

Ein Gefahrstoff-Unfall ereignete sich in der Nacht zum Samstag im Stadtgebiet von Alsfeld. Rund 1.000 Liter eines Multifunktionsöls traten aus dem Anhänger eines fahrenden Lastwagens aus. Das mit Wasser mischbare Öl bildete auf den Bundesstraßen 254 und 49 von Eudorf bis nach Alsfeld einen extremen Rutschfilm. Zudem gelangte es auf dem Gelände einer Spedition am ehemaligen BGS-Gelände in die Kanalisation und weiter in den Krebsbach, den Erlenteich sowie die Schwalm.

Laut Feuerwehrangaben kann das Öl allergische Reaktionen auslösen. Die beiden Fahrer des Lastwagens wurden mit Atemwegsbeschwerden von einem Rettungsteam in eine Klinik eingeliefert. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Alsfeld befand sich über Stunden im Großeinsatz, dazu waren auch spezielle Schutzkleidungen nötig. „Die Feuerwehrleute trugen einen sogenannten Körperschutz der Form 1, dazu wurden auch von der Umluft unabhängige Atemschutzgeräte eingesetzt“, so Einsatzleiter Carsten Schmidt. Laut seinen Angaben waren fast 50 Feuerwehrleute im Einsatz, unter anderem mit einem Gefahrstoff-Zug. Nach Angaben des Einsatzleiters wurde der Gefahrstoff-Austritt von der Feuerwehr auf dem Weg zu einem anderen Einsatz entdeckt. „Wir befanden uns auf dem Weg zu einer ausgelösten automatischen Brandmeldeanlage und sahen den Ölfilm auf der Straße“, sagte Schmidt.

Die Feuerwehrleute brachten Bindemittel aus, stellten Auffangbehälter auf und pumpten in Zusammenarbeit mit den Alsfelder Stadtwerken das Ölgemisch aus den Kanälen ab. Im Auftrag der Unteren Wasserbehörde wurde auch ein Landwirt mit Strohballen zur Hilfe herangezogen. Diese wurden mit Vlies umwickelt in den Lauf der Krebsbach eingebracht, um das Ölgemisch zu binden. Auch wurden von der Feuerwehr Ölsperren in dem Gewässer ausgebracht.

Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule eilte am frühen Samstagmorgen an den Unglücksort. Er sprach einen Dank an die Umsicht der Einsatzkräfte und allen beteiligten Helfer aus. „Durch den Einsatz der Feuerwehr Alsfeld konnte der Austritts des Öls frühzeitig entdeckt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden“, so Paule.

Zur Beseitigung des Ölfilms von den Straßen und aus der Kanalisation befinden sich derzeit (Samstag, 11 Uhr) vier Spezialfirmen aus Fulda, Gießen, Grebenau und Wetzlar im Einsatz. Mit Reinigungsmaschinen und Pumpwagen wird das weißliche Ölgemisch aufgenommen. Zum entstandenen Sach- und Umweltschaden sagte Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule: „Der Schadensverursacher ist bekannt und wird, falls schuldhaftes Verhalten vorliegt, zur finanziellen Regulierung des Schadens herangezogen“. Die Polizeistation Alsfeld stellte zur Bewachung des Anhängers von dem das Multifunktionsöls tropfte eine Streife ab. +++ pw