Kurz vor den Feiertagen schlägt die Grippe in Hessen mit voller Wucht zu. Die Zahl der Infektionen steigt rasant – und das gleich in allen Meldesystemen. Das hessische Gesundheitsministerium schlägt Alarm: Die Influenzawelle ist deutlich in Fahrt gekommen und zeigt sich inzwischen flächendeckend.
Besonders betroffen ist der Grippe-Typ Influenza A (H3N2). „Wir sehen den Anstieg hauptsächlich bei Influenza A (H3N2)“, teilte das Ministerium am Samstag mit. Die aktuellen Zahlen sprechen eine klare Sprache: In der vergangenen Woche wurden 634 Grippefälle gemeldet. Eine Woche zuvor waren es noch 365 Fälle, zwei Wochen davor sogar nur 114. Innerhalb kürzester Zeit haben sich die Zahlen also mehr als verfünffacht.
Damit liegt Hessen derzeit über dem Niveau der vergangenen zwei Jahre, auch wenn die aktuelle Welle noch unter den extrem hohen Zahlen früherer besonders starker Grippesaisons bleibt. Dennoch zeigt der Trend klar nach oben – pünktlich zur Weihnachtszeit, wenn viele Menschen zusammenkommen.
Doch nicht nur die Grippe macht den Ärzten Sorgen. Auch das RSV-Virus, das vor allem für Säuglinge und ältere Menschen gefährlich werden kann, breitet sich wieder stärker aus. Die Zahl der RSV-Erkrankungen nimmt zu, liegt aber insgesamt unter den Werten der beiden Vorjahre.
Beim Corona-Virus dagegen gibt es vorerst Entwarnung. Die Zahl der gemeldeten Fälle hält sich weitgehend konstant. Nach einem leichten Rückgang Anfang November sind die Infektionen zuletzt zwar wieder etwas gestiegen, bleiben aber deutlich unter dem Niveau der letzten zwei Jahre.
Die Entwicklung in Hessen passt ins größere Bild: Auch europaweit nimmt die Grippeaktivität deutlich zu. Gesundheitsbehörden beobachten, dass die Grippesaison in diesem Winter früher und kräftiger gestartet ist als in manchen Jahren zuvor. Auch hier dominiert der Subtyp Influenza A (H3N2), der in vielen Ländern für steigende Fallzahlen sorgt.
Unterm Strich heißt das: Die Grippe ist zurück – und sie kommt schnell. Während RSV ebenfalls zunimmt und Corona auf stabilem Niveau bleibt, ist es vor allem die Influenza, die kurz vor Weihnachten für volle Wartezimmer und steigende Krankmeldungen sorgt. Die kalte Jahreszeit zeigt einmal mehr, wie schnell sich Viren ausbreiten können – besonders dann, wenn viele Menschen zusammenkommen. +++

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