Grillo: VW-Skandal hat deutscher Wirtschaft nicht geschadet

Staatsanwaltschaft entscheidet erst 2017 über Anklagen im VW-Verfahren

Berlin. Der Manipulationsskandal bei Volkswagen hat dem Ansehen der deutschen Wirtschaft nach Überzeugung des Industrieverbands BDI nicht geschadet. „Unsere Rückmeldungen zeigen: Das Label Made in Germany hat durch die VW-Affäre bisher nicht gelitten“, sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Die Abgasmanipulation von VW war inakzeptabel, steht aber nicht für die deutsche Wirtschaft.“ 99 Prozent aller Unternehmer, Vorstände und Führungskräfte in Deutschland arbeiteten anständig. „Sie vertreten eine Wirtschaft mit Haltung – ganz im Sinne des ehrbaren Kaufmanns und des ehrbaren Ingenieurs.“ Grillo zeigte sich zuversichtlich, dass Volkswagen die Manipulationsaffäre aufklären wird. „Es herrscht so ein immenser Druck, dass am Ende alles auf den Tisch kommen wird“, sagte er.

Staatsanwaltschaft entscheidet erst 2017 über Anklagen im VW-Verfahren

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig zu den Abgasmanipulationen bei Volkswagen werden voraussichtlich erst im kommenden Jahr abgeschlossen sein: „Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass in diesem Jahr noch über Anklagen oder Einstellungen von Verfahren entschieden wird“, sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe der „Welt am Sonntag“. Die Behörde ermittelt derzeit gegen 17 Beschuldigte wegen des Verdachts des Betruges im Zusammenhang mit der Manipulation von Abgaswerten bei Millionen Dieselfahrzeugen. Ermittlungsverfahren gegen frühere oder aktuelle Vorstandsmitglieder gibt es bislang nicht. Vor allem der lange Zeitraum von gut zehn Jahren seit dem Beginn der Entwicklung der betreffenden Motoren führe dazu, dass auch die Ermittlungen lange dauerten, heißt es bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig. +++ fuldainfo