Goldene und Diamentene Konfirmationen konnten festlich gefeiert werden

Hutzdorf. Trotz nicht gerade bester Prognosen der Wetterpropheten, hatten keine Regentropfen die festlichen Jubiläen der in der Hutzdorfer Kirche gemeinsam gefeierten Goldenen und Diamantenen Konfirmationen gestört. Sie wurden durch die besinnlichen und im Glauben tiefgründigen Beiträge der beiden Pfarrer Jürgen Seng und Johannes Wildner zu einem schönen Erlebnis für alle am Gottesdienst Teilnehmenden: Jubilarinnen, Jubilare, Angehörige und Aktive des Gemischten Chores Hutzdorf. Der Gottesdienst wurde mit einem gemmeisamen Abendmahl bendet. Pfarrer Seng hatte als Vertreter der Kirchengemeinden Fraurombach und Sandlofs den Gottesdienst mitgestaltet, zumal das ehemalige Kirchspiel während den Konfiramationen in 1955 und 1965 noch Bestand hatte.

Zu Herzen gehende Aussagen

Nach der von Johannes Wildner zelebrierten Lithurgie, in der er zum Ereignis passende Verse aus Mathäus 36 zu Gehör brachte, stützte Jürgen Seng anschließend seine Predigt auf die Aussagen aus „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wirds wohl machen“. Zunächst rief er dabei einige Ereignisse aus der damaligen Konfirmationszeit der Jubilarinnen und Jubilare ins Gedächtnis zurück, an die man sich noch klar erinnern konnte, wobei er auch Franz Beckenbauers Karriere und Heintches Gesang in die Erinnerung zurück rief, und vieles andere mehr. Schließlich wies er besonders auf die Bedeutung des kirchlichen Glaubens und an den lieben Gott als langjähriger Weggefährte hin, selbst wenn man diese nicht immer wahrgenommen habe. Aber auch daran, dass man verlassene Wege im Glauben wieder neu betreten und auf Gott bis ins hohe Alter hinein bauen könne.

Erinnerung an wichtige Glaubensereignisse

In einer folgenden Andacht erinnerte Johannes Wildner an die Zeit von der Taufe bis zur Konfirmation und stellte die Frage in den Raum, wie oft man sich an diese Ereignisse in guten und in schlechten Zeiten erinnert habe. Er bat den lieben Gott uns alle bis ins hohe Alter zu begleiten, wofür es stets danke zu sagen gelte. Nach der Verlesung der ehemaligen Konfirmationssprüche, wurde mit der Entzündung einer Kerze für die Verstorbenen, Karl Sippel und Manfred Liedtke und alle die uns nahe standen, gebührend gedacht Auch durch die Beiträge des Gemischten Chores und den gemeinsam gesungenen Liedern, endete schließlich ein Gottesdienst, der sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Danach galt es noch, die Erinnerungsfotos vor dem Altar aufzunehmen und sich gemeinsam beim Mittagessen zu stärken. Dass dabei in bester Harmonie viele Erinnerungen ins Gedächtnis zurück gerufen wurden, versteht sich von selbst.

Seit etwa 1935 werden Konfirmationsjubiläen gefeiert

Wie vom evangelische Pressedienst formuliert, wurde zum ersten Mal ein Konfirmationsjubiläum in den 20er Jahren gefeiert. Nach einer Blütezeit zu Beginn der 30er Jahre sei die Ausbreitung der goldenen Konfirmationsjubiläen durch den Kriegsbeginn abrupt gestoppt worden, berichtet dort der Theologe Kristian Fechtner, Professor an der Universität Mainz. Nach 1945 sei die Tradition aber rasch wieder aufgelebt und Ende der 50er zu einer festen Praxis im Gemeindeleben geworden.

Die Bedeutung der goldenen Konfirmation sieht Fechtner analog zur Konfirmation der 13- und 14-Jährigen. Die Zeremonie könne als Einsetzung in den Ruhestand gedeutet werden, so wie die Konfirmation der Jugendlichen den Übergang ins Erwachsenenalter markiere. Die anderen Konfirmationsjubiläen seien erst in den 70er und 80er Jahren hinzugekommen, vermutet Fechtner: „Sie wurden vor allem eingeführt, um ein Erfolgsmodell fortzuschreiben, aber auch, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich auf ihrem Lebensweg immer wieder des Segens ihres Gottes zu vergewissern“. Die früheren Konfirmanden können neue Kontakt zu ihrer Heimatgemeinde und zu alten Freundinnen und Freunden knüpfen.

Doch nicht nur um Gemeinschaft geht es bei den Konfirmationsjubiläen. Es erscheint vielen, Dank zu sagen dafür, dass man in all den Jahren in Frieden und Freiheit leben und arbeiten durfte. Silber, gold, diamant, eisern und gnaden, sind die Jubiläen, die etwa seit 80 Jahren in Deutschland gefeiert werden. +++ fuldainfo | hans schmidt

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