Gewerbesteuer 2016 — Hessische Gemeinden knacken Fünf-Milliarden-Marke

Stärkster Rückgang im Kreis Hersfeld-Rotenburg

Wiesbaden. Die Gewerbesteuervorauszahlungen der hessischen Gemeinden erhielten durch eine Steigerung um 15,7 Prozent im 4. Quartal 2016 einen so beachtlichen Schub, dass die Jahressumme auf 5,07 Milliarden Euro emporschnellte und damit erstmals in der Geschichte des Landes die Fünf-Milliarden-Marke geknackt wurde. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, lagen die Gewerbesteuereinnahmen 2016 vor Abzug der Gewerbesteuerumlage um fast eine halbe Milliarde Euro (477 Millionen) oder 10,4 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Erwähnenswert ist, dass diese Steigerung nur zu einem kleinen Teil auf die Steuerentwicklung der dominanten Stadt Frankfurt am Main zurückgeht. Ohne Frankfurt erreichte die Zunahme 2016 sogar 15,1 Prozent! Absolut gesehen trug Frankfurt mit 1,8 Milliarden Euro allerdings weiter mehr als ein Drittel (35,8 Prozent) zur Hessensumme bei. Die anderen 4 kreisfreien Städte brachten zusammen 771 Millionen Euro (15,2 Prozent) auf und die 421 kreisangehörigen Gemeinden knapp 2,5 Milliarden Euro (49,0 Prozent).

Ein genauerer Blick in die Daten zeigt ein heterogenes Bild, sowohl was die zeitliche Entwicklung, als auch, was die räumliche Verteilung angeht. Während die Gewerbesteuervorauszahlungen bei den kreisfreien Städten Frankfurt a. M. (plus 2,8 Prozent) und Kassel (plus 1,5 Prozent) relativ stabil blieben, konnten Darmstadt (plus 47,1 Prozent), Wiesbaden (plus 26,2 Prozent) und Offenbach a. M. (plus 23,6 Prozent) 2016 deutlich gegenüber dem Vorjahr zulegen. Bei Darmstadt relativiert sich der Zuwachs allerdings durch das auffallend schwache Ergebnis des Jahres 2015 (Rückgang um 17,4 Prozent gegenüber 2014).

Aggregiert man auf Kreisebene, so stechen drei Landkreise besonders hervor: Im Landkreis Hersfeld-Rotenburg verringerte sich das Gewerbesteueraufkommen 2016 um 25,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das war hessenweit mit Abstand der stärkste Rückgang und ist auf extreme Gewerbesteuereinbrüche in Philippsthal (minus 67,9 Prozent) und Heringen (minus 54,4 Prozent) zurückzuführen. Auf der anderen Seite der Skala ragt der Main-Taunus-Kreis mit einem Gewerbesteuerplus von 49,5 Prozent deutlich heraus. Hier waren es vor allen die Städte Sulzbach (plus 102,8 Prozent), Schwalbach am Taunus (plus 59,8 Prozent) und Eschborn (plus 57,8 Prozent, die die hohe Steigerungsrate trugen. +++