Gefährliche Keime in Uniklinik Frankfurt am Main

Es wird zwischen Besiedlung und Infektion unterschieden

Frankfurt am Main. Bei zwei verstorbenen Patienten des Uniklinikums Frankfurt sind gefährliche Keime festgestellt worden. Ein Patient, der aus einem Krankenhaus im Rhein-Main-Gebiet ans Universitätsklinikum Frankfurt verlegt wurde, ist mit äußerst geringer Überlebenschance an seiner schweren Erkrankung verstorben. An ihm wie an einer weiteren schwerstkranken und inzwischen verstorbenen Patientin wurde der multiresistente und potentiell lebensbedrohliche Erreger Klebsiella Pneumoniae nachgewiesen, so das Krankhaus in einer Erklärung.

Daraufhin wurden umgehend die in solchen Fällen besonders strengen Hygiene- und Isolationsmaßnahmen ausgelöst, wie sie der verbindliche Hygieneplan des Universitätsklinikums Frankfurt vorsieht. Hierzu wurden Bereiche der Intensivstation gesperrt und Patienten verlegt. Planbare Operationen sind verschoben worden, die Station wurde einer grundlegenden und mehrstufigen Desinfektionsreinigung unterzogen. Es kann mit höchster Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass beide Patienten aufgrund ihrer schweren Grunderkrankung verstarben und nicht wegen des nachgewiesenen Erregers. Dennoch wurde vorschriftsmäßig auf dem Leichenschein die Todesursache „ungeklärt“ verzeichnet. Die zuständigen Aufsichtsbehörden wurden frühestmöglich informiert und kontinuierlich auf dem Laufenden gehalten.

Am heutigen Samstag, den 29. April 2017, gab es eine Vor-Ort-Begehung der betroffenen Stationsbereiche am Universitätsklinikum Frankfurt zusammen mit dem Städtischen Gesundheitsamt, in der der Umfang und die Wirksamkeit der eingeleiteten Hygienemaßnahmen erneut einer intensiven Prüfung unterzogen und die Gesamtsituation eingehend analysiert wurden. Insgesamt sind dem Städtischen Gesundheitsamt seitens des Universitätsklinikum Frankfurt fünf positive Patientenproben angezeigt worden – darunter die zwei des gestrigen Berichtes. Ein dritter Patient wurde erst post mortem diagnostiziert, die Todesursache lag auch hier in der Schwere der Grunderkrankung. Patient 4 und 5 weisen Besiedelungen mit Klebsiella Pneumoniae auf, sind aber nicht erkrankt und werden entsprechend isoliert und medizinisch in Bezug auf ihre Grunderkrankung betreut.

Darüber hinaus sind keine positiven Patienten- oder Umfeldproben auf Klebsiella pneumoniae zum gegenwärtigen Zeitpunkt bekannt. Es ist nicht auszuschließen, dass sich noch weitere der in der letzten Woche genommenen Proben in den nächsten Tagen als positiv erweisen. Das Städtische Gesundheitsamt hat die vom Universitätsklinikum Frankfurt eingeleiteten Maßnahmen als vollumfänglich zeit- und sachgerecht bezeichnet und sieht derzeit keine Veranlassung weiterer Maßnahmen. Wichtiger Hinweis: Es wird zwischen Besiedlung und Infektion unterschieden. Solange keine Infektion vorliegt, ist die Gesundheit des Patienten durch den gefundenen Erreger nicht beeinflusst. +++ (pm)