Gedenkstufe auf Point Alpha erinnert an das Paneuropäische Picknick

Zu der Feier konnte Berthold Jost zahlreiche Gäste aus der Region begrüßen

Enthüllung der Gedenkstufe: v.r. Dr. Jürgen Bohn, Alexander Bahr und Berthold Jost.

Am 19. August 1989 wurde in Sopron/ Ödenburg im Rahmen des Paneuropäischen Picknicks die ungarisch-österreichische Grenze für einige Stunden symbolisch geöffnet. Was als ein Freundschaftstreffen von Ungarn und Österreichern zur Überwindung der Teilung des Kontinents geplant war, bedeute für über 600 Ostdeutsche erstmals die Gelegenheit, den Eisernen Vorhang friedlich zu überwinden. Aus diesem Anlass wurde eine Gedenkstufe durch den Honorarkonsul von Ungarn, Dr. Jürgen Bohn und dem Vorstandmitglied der Point Alpha Stiftung, Berthold Jost, auf dem ehemaligen Kolonnenweg unmittelbar vor dem Haus auf der Grenze enthüllt.

Zu der Feier konnte Berthold Jost zahlreiche Gäste aus der Region begrüßen. In seiner Begrüßung konnte er auf langjährige Beziehungen zwischen der hiesigen Region und der Republik Ungarn verweisen. – Dr. Jürgen Bohn, Honorarkonsul von Ungarn, hat in Eigeninitiative eine Gedenkstufe entwickelt, die an die geschichtsträchtigen Ereignisse im August 1989 in Sopron/ Ungarn dankbar erinnern und gegen ein Vergessen mahnen soll. Mit freundlicher Unterstützung der Firma DGH Heidenau GmbH &Co KG, deren Geschäftsführer Alexander Barth ebenfalls anwesend war, hat die Gedenkstufe hergestellt und der Gedenkstätte Point Alpha geschenkt.

Bohn erläuterte, dass er die ebenerdig eingebaute Gedenktafel jetzt „Stufen“ nenne, weil sie an einen Schritt auf dem Weg in ein freies Europa erinnern. Er freue sich, dass die „Stufe“ beim „Haus auf Grenze“ einen Platz gefunden habe, der sie ganz real zur deutschen Teilung und Wiedervereinigung in Beziehung setze. Die Stufe zeigt das berühmte Grenztor, das an diesem Tag für wenige Stunden in Sopron geöffnet wurde, sowie ein Stück Stacheldraht, symbolisch für den Aufruf der Organisatoren des Picknicks „Baue ab und nimm mit“, der die Teilnehmer des Picknicks ermuntern sollte, sich am Abriss des „Eisernen Vorhangs“ zu beteiligen. Die Gedenkstufe wird bundesweit an besonderen publikumswirksamen Plätzen zu besichtigen sein, wie z.B. Eingang Dresdener Frauenkirche, Brandenburger Tor etc. Jedes Bundesland wird eine Stufe erhalten.

Gerade auch im 30. Jubiläumsjahr des „Mauerfalls“ will die Point Alpha Stiftung den wichtigen historischen Ereignissen gedenken, welche die friedliche Revolution in Deutschland und die Wiedervereinigung erst möglich gemacht haben. 2014 wurde der ehemalige ungarische Ministerpräsident Miklós Németh mit dem Point-Alpha Preis für die Verdienste um die Deutsche Einheit auf Point Alpha ausgezeichnet. Zur Preisverleihung waren auch der ungarische Oberstleutnant Arpád Bella und sein österreichischer Kollege Johan Göltl zu Gast. +++ pm