Gabriel: Gaulands AfD ist deutschfeindlich

Gauland: Habe Boateng nie beleidigt

Sigmar Gabriel (SPD)

Berlin. Mit heftiger Kritik hat Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) auf die Beleidigung von Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng durch den stellvertretenden AfD-Vorsitzenden Alexander Gauland reagiert: „Gaulands AfD ist auch deutschfeindlich“, sagte Gabriel der „Bild“. Viele empörten sich über Gaulands abfällige Bemerkung über Boateng und bezeichneten diese als fremdenfeindlich. „Boateng ist aber kein `Fremder`, sondern Deutscher“, betonte Gabriel. „Das zeigt, Gauland ist nicht nur gegen Fremde, sondern auch gegen das Gute an Deutschland: Modernität, Weltoffenheit und Liberalität.“

Gauland: Habe Boateng nie beleidigt

AfD-Vize Alexander Gauland hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe Fußball-Nationalspieler Jérôme Boateng rassistisch beleidigt: „Ich habe nie, wie die FAS insinuiert, Herrn Boateng beleidigt“, erklärte Gauland am Sonntag. „Ich kenne ihn nicht und käme daher auch nicht auf die Idee, ihn als Persönlichkeit abzuwerten. Ich habe in dem vertraulichen Hintergrundgespräch die Einstellung mancher Menschen beschrieben, aber mich an keiner Stelle über Herrn Boateng geäußert, dessen gelungene Integration und christliches Glaubensbekenntnis mir aus Berichten über ihn bekannt sind“, so der AfD-Politiker. „Selbstverständlich können wir stolz auf unsere Nationalmannschaft sein. Ich wünsche allen Spielern viel Glück für die Europameisterschaft.“ Gauland hatte in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ über Boateng, dessen Vater aus Ghana stammt, gesagt: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“ Der Satz war auf heftige Kritik gestoßen. +++ fuldainfo