Fuldas GRÜNE zu SuedLink: Trassenbündelung notwendig

Fulda. „GRÜNE waren, sind und bleiben Befürworter einer Energiewende. Wie auch in einer kürzlich einstimmig gefassten Resolution des Fuldaer Kreistages müssen der dezentrale Ausbau von Solar- und Windenergie in unserer Region sowie der Einsatz energieeffizienter Technologien vorrangig erfolgen. Zudem unterstützen wir jede Maßnahme, die Energie einzusparen hilft, denn jede Kilowattstunde, die nicht verbraucht wird und damit erzeugt werden muss, ist für das Klima am besten“, so die Grünen in einer Mitteilung.

„Dennoch ist es aufgrund der bestehenden Energieerzeugungsstruktur notwendig, sich mit der Frage des Netzausbaus zu beschäftigen. Denn die Möglichkeiten, klimaschonend und ressourcenschonend Energie zu erzeugen, sind in der Bundesrepublik höchst ungleichmäßig verteilt. Selbst mit dem ambitioniertesten Programm wird es Jahrzehnte dauern, bis in Süddeutschland ein Kraftwerkspark aufgebaut sein wird, der vor allem auf Wind- und Sonnenenergie basiert. In der Zwischenzeit ist es unerlässlich, sich ernsthaft mit dem Ausbau von Leitungen zu befassen, der Windenergie aus dem Norden in den Süden transportieren kann, um den nicht noch weiter zu verantwortenden Anteil von Atom- und Kohlestrom substituieren zu können“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Dessen ungeachtet sind allerdings einige Rahmenbedingungen zu beachten, die von den Grünen für unerlässlich erachtet werden, bevor ernsthaft erwogen wird, das milliardenschwere Unternehmen „SuedLink-Trasse“ tatsächlich umzusetzen: „Höchste Priorität müsse der zügige, dezentrale, die Bevölkerung einbeziehende Ausbau erneuerbarer Energien haben. Allen voran gilt das für Wind- und Sonnenenergie. Zudem müssen vor Ort deutlich stärkere Anstrengungen unternommen werden, Energie effizienter zu nutzen und einzusparen. Sollte dennoch der Ausbau des Übertragungsnetzes notwendig sein, so darf das nicht zur Verdrängung der regionalen Nutzung von erneuerbaren Energien durch atomar oder fossil erzeugten Strom führen. Dazu ist die uneingeschränkte Beibehaltung des Einspeisevorranges zu sichern. Dieser Vorrang muss sich vor allem auf regional produzierte regenerative Energien beziehen. Zudem muss der Ausbau bzw. die Verstärkung bestehender Stromleitungen geprüft und gegebenenfalls umgesetzt werden, bevor mit dem Bau neuer Leitungen begonnen wird. Zu prüfen ist, ob eine Erdverkabelung technisch, ökologisch und im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Gesundheit der im Umfeld der Leitung lebenden Menschen die sinnvollere Variante darstellt. Um unnötige Mehrfachbelastungen durch andere Leitungen zu vermeiden, ist eine Trassenbündelung zwingend durchzuführen. Nicht mehr genutzte bzw. überflüssig gewordene Leitungen sind in diesem Fall zurückzubauen. Schließlich ist die Nutzung bestehender Stromkreise anderer Netzbetreiber, aber auch beispielsweise der Deutschen Bahn, ernsthaft zu prüfen und gegebenenfalls umzusetzen. Diese betreiberübergreifende Nutzung kann erheblich zur Entlastung von Landschaft, Mensch und Tier beitragen und sollte – nicht zuletzt auch mit Blick auf die Dauer der Nutzung von Stromleitungen – bei den Planungen eine hohe Priorität zukommen.“ +++ fuldainfo