Fulda: Zwei Beißvorfälle an einem Tag – PETA fordert Hundeführerschein in Hessen

In Fulda kam es am vergangenen Freitag in Fulda zu zwei Beißvorfällen. Zunächst wurde gegen 16 Uhr ein 12-jähriges Mädchen am Hartplatz in Horas von einem Hund gebissen und musste aufgrund der Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Halter des Hundes verließ den Tatort, ohne seine Personalien zu hinterlassen. Am selben Tag gegen 19:20 Uhr hat ein nicht angeleinter Hund im Bereich des Auerweihers einen 25-jährigen Jogger gebissen. Der Mann wurde dabei leicht verletzt. Auch dieser Hundehalter hat keine Personalien hinterlassen. Angesichts dieser Vorfälle fordert die Tierrechtsorganisation PETA die Landesregierung auf, den sogenannten Hundeführerschein in Hessen einzuführen. Zudem ermittelt die Polizei zu dem Fall und nimmt unter: 0661 105-0 Hinweise zu beiden Vorfällen entgegen.

„Meist liegt das Problem nicht beim Hund, sondern beim Menschen. Viele Halter und Halterinnen können ihre Vierbeiner nicht richtig einschätzen. Somit ist die wahre Ursache für Beißattacken bei ihnen zu suchen – nicht beim Tier“, so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA. „Jeder Hund, der falsch gehalten oder behandelt wird, kann zu einer Gefahr für Mensch und Tier werden – unabhängig davon, ob er einer ‚Rasse‘ angehört oder ein Mix ist.“

Der Hundeführerschein sieht vor, dass künftige Halter und Halterinnen bereits vor Aufnahme eines Hundes einen Theoriekurs absolvieren, in dem sie das notwendige Fachwissen über eine tiergerechte Haltung und Aspekte wie Kommunikation und Bedürfnisse von Hunden erwerben. Anschließend folgt für Mensch und Hund ein gemeinsames obligatorisches Praxisseminar in einer Hundeschule. Ein solcher Nachweis kann sicherstellen, dass Personen, die Hunde halten, sachkundig mit dem Tier umgehen und die Signale des Vierbeiners richtig deuten. Eine funktionierende Kommunikation zwischen Zwei- und Vierbeinern ist unerlässlich, um Beißvorfälle zu verhindern. Ein verpflichtender Hundeführerschein hat einen weiteren Vorteil: Er kann Menschen, die sich noch nicht ausführlich mit der Hundehaltung auseinandergesetzt haben, von einem eventuellen Impulskauf abhalten. Jedes Jahr landen 80.000 Hunde in deutschen Tierheimen, darunter sehr viele Tiere, die unüberlegt „angeschafft“ wurden. +++