Am vergangenen Sonntag hatte die Kreishandwerkerschaft für den Vogelsbergkreis wieder zur traditionellen Freisprechungsfeier in das Wartenberg Oval nach Angersbach eingeladen. Insgesamt 126 Gesellinnen und Gesellen wurden von Kreishandwerksmeister Edwin Giese von ihren Verpflichtungen freigesprochen. Sie sind nun für ihre Arbeit eigenverantwortlich geworden. Giese appellierte an die Gesellinnen und Gesellen in seiner Ansprache, sich kontinuierlich weiter zu entwickeln. Der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden Stefan Füll erinnerte in seiner Festrede daran, dass die jetzt freigesprochenen Gesellinnen und Gesellen zu den sogenannten „Corona-Jahrgängen“ gehörten und somit während ihrer Ausbildungszeit zusätzlich Hürden zu nehmen hatten. Außerdem sprach er die Bedeutung des Handwerks für die Verwirklichung der Klimaziele mit dem Satz „Lieber installieren als demonstrieren“, an.
Der Erste Kreisbeigeordnete Dr. Jens Mischak beglückwünschte die Gesellinnen und Gesellen und verdeutlichte die hohe Nachfrage nach Nachwuchs- und Fachkräften, die auf ein dünnes Angebot treffe. Auch er sprach das Thema des aktiven Klimaschutzes vieler Handwerksberufe an. Außerdem ging er auf das derzeitige Bemühen aller regionalen Akteure zur Aufrechterhaltung der Berufsschul- Fachklassen im Vogelsberg ein. Der Bürgermeister der gastgebenden Gemeinde Wartenberg Dr. Olaf Dahlmann hob neben der fachlichen Weiterbildung auch die persönliche Weiterentwicklung hervor, die man im Laufe einer Ausbildungszeit durchlebe. Er betonte die Wichtigkeit der Unterstützung aus dem persönlichen Umfeld, auch und gerade wenn es während der Ausbildungszeit auch einmal Rückschläge gebe. Der Erste Stadtrat der Stadt Lauterbach Holger Marx hob in Vertretung für den Bürgermeister der Stadt Lauterbach und auch im Namen des Bürgermeisters der Stadt Alsfeld die Wichtigkeit des Handwerks hervor, das viele wichtige Impulse in die Wirtschaft gebe. Für die beiden beruflichen Schulen des Vogelsbergkreises appellierte Martin Rahner von der Vogelsbergschule Lauterbach in seinem Grußwort an die Betriebe, auch schwächeren Schülerinnen und Schülern eine Chance zu geben und diese gezielt zu fördern.
Für die Junggesellinnen und -gesellen hielt Elias Goitom eine bewegende Ansprache. Er war im Jahr 2015 als Flüchtling aus Eritrea nach Deutschland gekommen, musste die Sprache lernen, hat seinen Schulabschluss gemacht und nun erfolgreich seine Ausbildung abgeschlossen. Er bedankte sich im Namen von allen bei den Betrieben, den Kolleginnen und Kollegen und den Lehrern für die Unterstützung während der Ausbildungszeit. Nach der besonderen Ehrung der Prüfungsbesten bildete ein Imbiss auf dem Außengelände des Wartenberg Ovals den Abschluss der Veranstaltung. +++ pm