Ford verdient in Europa zu wenig Geld

Beim Ertrag "Achterbahn" gefahren

Köln. Weil der US-Autokonzern Ford in Deutschland und Europa viel zu wenig Geld verdient, hat das Unternehmen ein neues Programm zur Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit aufgelegt. „Unsere Profitabilität muss unbedingt wieder besser werden“, sagte Ford-Deutschland-Chef Gunnar Herrmann dem „Handelsblatt“. In den vergangenen 16 Jahren sei Ford Europa beim Ertrag „Achterbahn gefahren, das ist ein Problem und kann nicht so bleiben“. Überall in Europa geht Ford durch die Werke und sucht nach Einsparmöglichkeiten. „Wir müssen so schlank wie möglich werden“, so Herrmann. Die größten Ersparnisse seien bei den Materialkosten zu erreichen, dann folgten die Verwaltung und die Entwicklung. Herrmann äußerte sich optimistisch, dass Ford Europa nicht dasselbe Schicksal wie Opel drohe und dass der US-Mutterkonzern den europäischen Teil abgibt. „Ford Europa zu verkaufen, wäre ziemlich schwierig und teuer.“ Als Folge der Brexit-Entscheidung hat Ford im vergangenen Jahr rund 600 Millionen US-Dollar verloren. 2018 setzt sich diese Entwicklung fort. Doch am meisten fürchtet Ford mögliche Zölle im Warenverkehr zwischen Großbritannien und der EU. „Die härtesten Einschnitte würde es geben, wenn es zu einem harten Brexit käme und Großbritannien den Binnenmarkt verlassen würde“, sagte Herrmann. Auch wegen der Brexit-Verluste hat Ford Europa das vergangene Jahr schlecht abgeschlossen. Bei einem Umsatz von 29,7 Milliarden Dollar blieb gerade einmal ein operativer Gewinn von 234 Millionen Dollar, was einer Rendite von 0,8 Prozent entspricht. ++++