Fördermittel für Integrationsinitiative „Wohnen-Lernen-Arbeiten“

Projektpartner erhalten Bewilligungsbescheid in Höhe von einer Million Euro

Startschuss für Initiative Wohnen-Lernen-Arbeiten

Fulda. Was seit knapp einem Jahr durch intensive Gespräche der Kooperationspartner vorbereitet wurde, Ist heute durch einen offiziellen Bewilligungsbescheid bestätigt worden: Für die Initiative „Wohnen-Lernen-Arbeiten“ als Baustein der bestehenden Initiative „Welcome Work“ erhalten die Projektpartner unter Federführung des Projektträgers antonius – Netzwerk Mensch eine Million Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Ein beachtlicher Betrag, der insbesondere zur Integration von Flüchtlingen und benachteiligten Personen, wie beispielsweise Langzeitarbeitslosen, eingesetzt werden soll. Dabei arbeiten die Projektpartner antonius – Netzwerk Mensch, die gemeinnützige Perspektiva GmbH und das RÜBSAM Weiterbildungszentrum (WBZ) eng zusammen. Überreicht wurde der Förderbescheid von Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel: „Ich bin heute gerne nach Fulda gekommen, denn dieses Projekt ist einzigartig. Wir möchten den Flüchtlingen nicht nur eine Perspektive eröffnen, sondern die Region soll für sie eine neue Heimat werden.“ Und Landrat Bernd Woide ergänzt: „In diesem Bereich Hilfestellungen zu leisten, ist ohne Frage nicht einfach, aber es ist dennoch wichtig, dass wir diesen Weg gehen. Und eines ist gewiss: Diese Initiative ist ebenfalls wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung in unserer Region.“ Von einer ganzheitlichen Betreuung durch die drei Partner sprach in seinen Ausführungen Waldemar Dombrowski als vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. Er zeigte sich überzeugt, dass diese Herausforderung bestens durch Coaching und Begleitung gemeistert werden könne. Zustimmung von Rainer Sippel, Geschäftsführer des antonius – Netzwerk Mensch: „Aufgrund unserer Erfahrungen wissen wir, dass Integration am besten über Arbeit funktioniert. Wir gehen jetzt einen schnellen, effizienten Weg, um Menschen in den Beruf zu bringen – und wir sind dankbar, dass dieses Projekt umgesetzt werden kann.“

Während der kommenden beiden Jahre werden 240 Flüchtlinge mit einer Bleibeperspektive im Landkreis die Chance erhalten, an der Initiative „Wohnen-Lernen-Arbeiten“ teilzunehmen. Das Konzept verfolgt dabei einen ganzheitlichen Ansatz: Die Teams von antonius, Perspektiva und dem RÜBSAM WBZ filtern gemeinsam heraus, wo die Fähigkeiten und Neigungen der Teilnehmer liegen – und fördern diese dann entsprechend. Die Einführungsphase „Wohnen“ übernimmt das antonius – Netzwerk Mensch. Projektkoordinatorin Karina Göllmann weiß, dass zu Beginn auch bei alltäglichen Erledigungen Hilfestellungen notwendig sind: „Unser Team betreut die Gemeinschaftsunterkünfte der Flüchtlinge: Wir helfen, ein neues Zuhause zu finden, sind Ansprechpartner bei Behördengängen oder Arztbesuchen.“ Wenn die ersten Schritte getan sind, werden die Teilnehmer im Bereich „Lernen“ weiter von den Teams des WBZ und der antonius-Startbahn betreut. Susanne Hartmann, Projektleiterin von „Wohnen-Lernen-Arbeiten“ erklärt: „Im RÜBSAM Weiterbildungszentrum können wir den gewerblich-technischen Bereich abbilden. In der Startbahn erhalten die Teilnehmer Einblick in Lebensmittel-, Service- oder die landwirtschaftliche Branche – so erhalten wir Informationen zu den Fähigkeiten der Teilnehmer und bereiten sie individuell auf den Arbeitsmarkt vor.“ Für das Thema „Arbeit“ ist Perspektiva mit Carolin Wunderlich als Koordinatorin zuständig: „Mit einer erfolgreichen Qualifikation der Flüchtlinge wird eine Basis geschaffen, um diese Menschen weiter in Betriebe zu bringen. Unser Ziel ist ein fester Arbeitsvertrag, eine Ausbildung oder auch eine Einstiegsqualifizierung. Wir können bereits in unserer bisherigen Arbeit feststellen, dass wir mit den Flüchtlingen hochmotivierte Menschen betreuen, die unbedingt arbeiten wollen – und wir sind überzeugt, mit dieser Initiative werden Erfolgsgeschichten geschrieben.“ Die Verantwortlichen und beteiligten Behörden des Verbundprojekts sind: das Kommunale Kreisjobcenter, die Agentur für Arbeit, das Hessische Ministerium für Soziales und Integration sowie die Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen. Das Projekt Welcome Work wird darüber hinaus von der Skala-Initiative gefördert. +++ / pm