Förderbscheidübergabe für beispielhafte Projekte

Die Stadt Fulda hat gestern Nachmittag im Rahmen eines Empfanges im Grünen Zimmer des Stadtschlosses ihre Übergabe von Förderbescheiden an Sportvereine vorgenommen, die mit ihren Angeboten einen besonderen Beitrag zur Inklusion, Integration sowie Prävention und Gesundheitsförderung im Alter leisten. Die Stadt Fulda ist sich der Wichtigkeit des sozialpolitischen und gesellschaftlichen Beitrages des organisierten Sports für die Inklusion und Integration sowie die Prävention und Gesunderhaltung im Alter bewusst und hat sich daher bereits 2016 auf den Weg gemacht, Vereine und Gruppierungen mit sportlicher Ausrichtung in besonderen Maße zu fördern.

Jährlich sind dafür 10.000 Euro veranschlagt. Neben dem Beitrag, den Vereine für die Integration und Inklusion sowie Prävention und Gesundheitsförderung leisten, werden Projekte gefördert, die mindestens auf drei Jahre angelegt sind, sowie durch ihren besonderen Vorbildcharakter als besonders nachahmenswert erscheinen. Im vergangenen Jahr waren bis zum Fristende (31. Oktober) acht Anträge bei der Stadt eingegangen. Alle wurden von einem zuständigen Gremium – bestehend aus dem Sportdezernenten der Stadt, Bürgermeister Dag Wehner (CDU), sowie dem Vorsitzenden des Schul-, Kultur- und Sportausschusses, Dr. Albert Post, dem Beirat der Menschen mit Behinderungen – gestern vertreten durch die stellvertretende Vorsitzende Manuela Pleterschek -, und dem Sportverband der Stadt Fulda – gestern vertreten durch den Vorsitzenden Harald Piaskowski – in einer Sitzung am 12. Dezember 2022 als förderwürdig anerkannt.

Der Sportdezernent der Stadt Fulda, Bürgermeister Dag Wehner unterstrich in seiner Rede zur Begrüßung die Bedeutung der Sportförderrichtlinie, diese vor einigen Jahren überarbeitet wurde mit der Zielsetzung, Vereine, die sich den oben genannten Themen in besonderem Maße zuwenden. Viele heimische Vereine konnten in den vergangenen Jahren bereits von einer besonderen Projektförderung profitieren. „Ich bin sehr froh und dankbar, dass auch im vergangenen Jahr wieder viele Förderanfragen und – anträge gestellt wurden“, so Sportdezernent Wehner. „Die Projekte haben ganz unterschiedliche Zielsetzungen und auch ganz unterschiedliche Themen zum Inhalt.“ Viele Projekte der gestern anwesenden Vereine waren bereits im vergangenen Jahr gestartet und berichteten über ihre Erfahrungen. Unter den Geförderten ist auch der Heimbacher Sportverein 1952 e.V. Mit seinem Projekt „RopeFlowFit“ unterbreitet er der älteren Generation ein spezielles Bewegungsangebot mit Seilen, das sich insbesondere für sportlich Aktive mit Hüftarthrose und mit Gelenkersatz besonders gut eignet. Die Erfahrungen, sich mit dieser Sportart auch bei Vorbelastung weiter fit und vital zu halten, sind durchweg positiv. Ebenfalls unter den Geförderten: Der KSV Niesig e.V. mit seinem Angebot „PingPongParkinson“. Das Angebot richtet sich an Menschen mit und ohne Parkinskon und dient dem Austausch von Erfahrungen. Vertreter des Vereins warben gestern bei der Übergabe der Förderurkunde dafür, sich durch die Diagnose nicht entmutigen zu lassen und sich weiter sportlich und aktiv zu betätigen. Mit Blick auf den momentanen Stand der Forschung wirbt der Verein für mehr Forschungswille. Vieles, so die Auffassung des Vereins, sei noch nicht hinreichend erforscht. Woher kommt die Erkrankung? Gibt es Korrelate? Was kann ich selbst tun, um den Krankheitsverlauf abzuschwächen bzw. zu beeinflussen? Diesbezüglich wünscht sich der Verein mehr Aufklärung.

Der Sportdezernent, Bürgermeister Dag Wehner warb abschließend der Verleihung bei den anwesenden Vertretern aus den Vereinen dafür, sich untereinander über ihre Vereine auszutauschen und ihre Erfahrungen miteinander zu teilen, um auch bei anderen Vereinen für diese Förderung zu werben. „Wir hoffen, dass viele weitere Vereine von diesem Angebot in den nächsten Jahren Gebrauch machen. Die nächsten 10.000 Euro für 2023 stehen bereits bereit. Werben Sie für dieses Programm, weil sich damit sehr viel Gutes in den Sportvereinen der Stadt Fulda erreichen können.“ Für den Sportverband der Stadt Fulda sprach gestern Vorsitzender Harald Piaskowski, der stellvertretend für die 22.000 Mitglieder der Stadt Fulda für die Förderung dankte und den geförderten Vereinen herzlich gratulierte. Corona habe den Sportvereinen viel abverlangt, ein paar Mitglieder hätten sich vom Vereinsleben auch abgewendet. Schön sei es, so Piaskowski, dass dem Vereinsleben und dem Sport in der Gemeinschaft nun wieder Raum gegeben werden könne. Er selbst sei bereits das zweite Mal im Gremium als Juror dabei gewesen. Dass bei der Stadt so viele Förderanträge eingegangen waren, habe ihn persönlich begeistert. Er selbst habe sich, wie er selbst sagt, in unterschiedlicher Funktion Teilhabe, Inklusion und Integration „auf die Fahne geschrieben“. „Eine Herausforderung, die wir alle annehmen müssen.“ Der Vorsitzende des Sportverbandes der Stadt Fulda zeigte sich froh und dankbar, dass bei der Förderbescheidübergabe etwa 10 Prozent der Mitgliedsvereine anwesend waren. Herausgekommen seien „tolle Projekte“, für diese es einen kleinen Anschub gebraucht habe. „Wir müssen dafür Sorge tragen, dass wir Menschen mit Handikap, ältere Menschen oder Menschen mit Migrationshintergrund die Teilhabe ermöglichen. Genau solche Projekte dienen dazu, Menschen für den Sport zu gewinnen und bei uns zu integrieren“, sagte er abschließend. Die Fördersummen sollen der Unterhaltung, Pflege und Anschaffung von Sportgeräten oder Ausstattung dienen.

Malte Schütt erhielt Dajek-Knittel-Preis

Die beiden Namensgeber Ulrich Knittel und Andreas Dajek, den Preistr?ger 2022, Malte Schütt (Mitte) mit seinen Eltern (links und rechts von ihm) sowie Bürgermeister Dag Wehner und den Sportverbandsvorsitzenden Harald Piaskowski. Foto: Stadt Fulda

Im vergangenen Jahr konnte aufgrund der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie kein Empfang zur Verleihung des Dajek-Knittel-Preises 2021 stattfinden. In diesem Jahr war dies wieder möglich. Die Vereinsjury des Kanu-Clubs Fulda, bestehend aus den Namensgebern des Preises, Andreas Dajek und Ulrich Knittel, sowie Sportwart Johannes Baumann, hat Malte Schütt als Preisträger des Dajek-Knittel-Preises 2022 nominiert. Malte Schütt wurde in diesem Jahr in der Altersklasse der Schüler A Hessischer Vizemeister über die Sprint-Distanz und Hessischer Meister über die Classic-Distanz. Bei den Deutschen Meisterschaften in Lofer sicherte er sich den Deutschen Meistertitel über die Sprint-Distanz und den 3. Platz über die Classic-Distanz. Mit seinem Vereinskameraden, Lias Rothmund, erkämpfte er sich den 3. Platz in der Sprintmannschaft und den Deutschen Meistertitel in der Classicmannschaft. Somit war Malte Schütt bei den Deutschen Meisterschaften der erfolgreichste Nachwuchs Sportler des Kanu-Clubs Fulda. Der Preisträger erhielt am Mittwoch eine Urkunde und ein Preisgeld von 250 Euro. Malte Schütt hatte bereits im vergangenen Jahr zusammen mit Anne Jäger den Dajek-Knittel-Preis 2021 erhalten. Damals war allerdings aufgrund der Corona-Pandemie kein Empfang möglich. +++ ja

Die geförderten Projekte

Leichtathletik-Gemeinschaft Fulda e.V.
Sport integriert Fulda
Mit einem lockeren Fitnessangebot sollen Flüchtlinge aus der Ukraine in die Vereinsgemeinschaft integriert werden.
Förderung: 500 Euro

Haimbacher Sportverein 1952 e.V.
RopeFlowFit
Durch ein spezielles Bewegungsangebot mit Seilen soll die ältere Generation wieder mobil gemacht werden.
Förderung: 1.500 Euro

KSV Niesig e.V.
PingPongParkinson
Mit dem Angebot für Menschen mit und ohne Parkinson sollen Erfahrungen ausgetauscht werden und Symptome mit Hilfe des Sports verbessert werden.
Förderung: 500 Euro

Hafen Lutherkirche
Zumba für Frauen und Zumba Kids
Die teilnehmenden Frauen und Kinder entwickeln durch die Bewegung, die kraftvolle Musik und die sportliche Herausforderung Selbstbewusstsein.
Förderung: 1.800 Euro

FSV Germania 09 Fulda e.V.
Walking Football – Gehfußball
Mit einer neu ins Leben gerufenen Gehfußball-Abteilung möchte der Verein älteren Menschen das Fußballspielen auf niedrigschwelligem Niveau ermöglichen und so zur Bewegung motivieren.
Förderung: 1.000 Euro

Tanzsportclub Fulda e.V.
Projekt „Integration ukrainischer Flüchtlinge durch den Tanzsport“
Gemeinsam mit ukrainischen Trainerinnen und Trainern soll ein Tanzangebot entwickelt werden, welches sich an ukrainische Flüchtlinge, aber auch an russische Kinder und Erwachsene richtet. So soll die Begegnung von Menschen unterschiedlicher kultureller und sozialer Herkunft gefördert werden.
Förderung: 2.000 Euro

SG Frischauf Fulda e.V.
Projekt „Ringen für Alle“
Kinder aus sozial schwachen Familien und mit Migrationshintergrund sollen mit diesem Sportangebot und gemeinsamen Unternehmungen integriert werden.
Förderung: 500 Euro

Dom Skater Fulda e.V. und Jeder ist anders – Inklusionssport Fulda e.V.
Projekt „Wir sind VIELSEITIG“
Menschen mit Beeinträchtigungen können verschiedene Sportarten ausprobieren und sollen bei einem wöchentlichen Trainingsangebot in den Verein integriert werden.
Förderung: 1.800 Euro