FDP und Grüne wollen Warntag wiederholen

Die App Panne war ärgerlich

Nach den Pannen rund um den Warntag fordern Politiker von FDP und Grüne, die Übung zu wiederholen. Bundesweit heulten zwar die Sirenen, aber die Gefahrenmeldung der Warnapps NINA und Katwarn kam erst mit einer guten halben Stunde Verspätung auf den Smartphones an, berichtet die „Bild“. „NINA wurde entwickelt, um sekundenschnell und punktgenau Alarm zu schlagen und die Bevölkerung vor Gefahren zu warnen. Nachdem das System versagt hat, muss der NINA-Probealarm wiederholt werden“, sagte FDP-Vizef und Innenexperte Stephan Thomae der Zeitung.

Vor allem aber müsse die Warn-App bekannter werden. Tobias Lindner, Haushalts- und Sicherheitsexperte der Grünen, verlangt Aufklärung über die Ursachen der späten Warnungen per App: „Solche Pannen sind keine Lappalie. Es ist unglaublich, dass Millionen in ein Warnsystem investiert werden, das im Ernstfall kläglich versagt hätte.“ Die Ursachen, warum Warnmeldungen zu spät oder teilweise gar nicht zuge  stellt wurden, müssten gründlich aufgearbeitet werden. „Wir sollten den Warntag zeitnah wiederholen.“ Stephan Mayer (CSU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, sagte der Zeitung: „Die App Panne war ärgerlich. Aber der Testlauf war dazu gedacht, um Fehler zu erkennen und abzustellen.“ Eine zentrale Säule eines effektiven und hochwertigen Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes sei, dass bei einem Störfall, einem Unwetter oder einer Naturkatastrophe alle Bürger verlässlich, zielgenau und möglichst schnell informiert würden. „Deshalb sind mehrere Warnkanäle notwendig, um zu gewährleisten, dass auch für den Fall, dass ein Alarmsystem ausfällt, die erforderlichen Informationen zu den Betroffenen gelangen“, so Mayer.

Innenministerium kündigt nach Warntag-Panne Aufklärung an

Nach der Verspätung beim ersten bundesweiten Testalarm seit der Wiedervereinigung hat das Bundesinnenministerium Konsequenzen angekündigt. „Die Auslösung des Probelalarms am heutigen Warntag 2020 ist aufgrund eines technischen Problems fehlgeschlagen. Die Vorgänge werden jetzt umfassend aufgearbeitet“, teilte das Ministerium am Donnerstagnachmittag mit. „Die gewonnenen Erkenntnisse werden bei der weiteren Entwicklung des Warnsystems berücksichtigt.“ Die bundesweite Meldung über das Warnsystem „MoWaS“ konnte am Vormittag nach Angaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe nur verspätet zugestellt werden. Bei der dts Nachrichtenagentur war die bundesweite Meldung erst um 11:30 Uhr eingegangen, genau eine halbe Stunde später als angekündigt. „Grund dafür war eine nicht vorgesehene zeitgleiche Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen über MoWaS“, hatte das Bundesamt mitgeteilt. +++

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