Fast 900 Tonnen CO2 eingespart: Erfolgreiches Projekt Energie-Scouts

Die Siegerteams fahren im Juni zum Bundesentscheid nach Berlin. - Bild: U. Meyer

Fulda. Die erste Runde des gemeinsamen Projektes „Energie-Scouts” der IHK Fulda und der RhönEnergie Fulda war ein voller Erfolg: 17 Teams aus Auszubildenden von Fuldaer Unternehmen entwickelten kreative Vorschläge für Energiesparmaßnahmen in ihren Betrieben. Werden alle ausgearbeiteten Vorhaben umgesetzt, lassen sich jährlich über vier Millionen Kilowattstunden Energie einsparen und fast 900 Tonnen klima-schädigendes Kohlendioxid vermeiden. Für dieses Ergebnis gab es bei der Abschlussveranstaltung lobende Worte aus Politik und Wirtschaft.

Die Idee, Azubis als Energie-Scouts einzusetzen, geht auf das Netzwerk der Industrie- und Handelskammern zurück. Bundesweit laufen in vielen Kammerbezirken entsprechende Programme. Umweltpädagogisches Ziel ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für Energie-Themen und Energieeffizienz zu sensibilisieren: Wo wird im Ausbildungsbetrieb Energie verbraucht? Was kann man tun, um den Verbrauch zu senken und warum ist das sinnvoll? „Partner der IHK Fulda ist die RhönEnergie Fulda GmbH“, berichtet Armin Gerbeth, Leiter Bildung bei der IHK Fulda. „Gemeinsam haben wir im September 2015 die regionale Aktion ,Energie-Scouts‘ gestartet. 17 Teams mit rund 60 Teilnehmern aus Unternehmen ganz unterschiedlicher Branchen haben Projektvorschläge eingereicht. Das ist für diese erste Runde ein sehr erfreuliches Ergebnis.“

Frischer Wind und gute Ideen

Am 21. April waren alle teilnehmenden Teams zur Präsentation ihrer Projekte ins Infozentrum der RhönEnergie Fulda eingeladen. „Eine unabhängige Jury unter Leitung der IHK vergab nach einem festgelegten Beurteilungsraster für jeden Projektvorschlag Punkte“, stellt Armin Gerbeth heraus. „Am Ende der Veranstaltung wurden drei Sieger nach Punkten ermittelt, die sich im Sommer 2016 in Berlin mit Teams aus anderen Landesteilen messen können.“ Den dritten Platz belegten Azubis der Firma Franz Carl Nüdling mit einem Projekt zur energetischen Optimierung der Drucklufttechnik im Werk Suhl (Jannik Sill, Oliver Krenzer, Rafael Wehner). Den zweiten Platz errangen Auszubildende der Firma Böse Naturstein, die einen effizienteren Weg fanden, eine Halle ihres Unternehmens zu beheizen (Max Böse, Simon Konrad). Platz eins belegten vier Azubis der RhönEnergie Fulda (Robin van der Lan, Eva Schiffhauer, Aaron Weber, Doreen Münkel). Ihr Vorschlag zeigt auf, wie man durch eine Verbesserung der Aufzugsschachtentlüftung im Laufe der nächsten zehn Jahre Energiekosten in sechsstelliger Höhe einsparen kann. „Jetzt warten all diese spannenden Projekte auf ihre Umsetzung in den Betrieben“, bilanzierte Dr. Arnt Meyer, Geschäftsführer der RhönEnergie Fulda in seiner Begrüßung. Er dankte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement und ihre Ideen und den Organisatoren für ihren Einsatz. Energieeffizienz sei ein Schlüssel dafür, Wohlstand und Klimaschutz zu vereinen. Es gehe darum, wirtschaftliches Wachstum vom Energieverbrauch zu entkoppeln.

Beweis für ein hohes Ausbildungsniveau

Vor Beginn der eigentlichen Projektphase hatten die Teams eine zweitägige intensive Schulung zum Thema Energieffizienz durchlaufen, die von Experten der RhönEnergie Fulda durchgeführt worden war. Beeindruckt von der nun vorgelegten Qualität und Vielfalt der Wettbewerbsbeiträge war auch IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schunck. „Die rege Beteiligung hat gezeigt, dass die Betriebe der Region Fulda Ausbildung und ihre Auszubildenden sehr ernst nehmen. Unternehmen mit so pfiffigem Nachwuchs brauchen sich um ihre Zukunft keine Sorgen zu machen.“ Ähnlich äußerten sich Landrat Bernd Woide und die SPD-Bundestagsabgeordnete Birgit Kömpel, die allen Teilnehmern persönlich gratulierten. Uniso betonten die Gäste aus Politik und Wirtschaft, dass es in diesem Wettbewerb nur Gewinner gegeben habe. Denn jedes einzelne Projekt sei ein Schritt in die richtige Richtung. „Der Mehrwert dieses Wettbewerbs besteht darin, dass sich viele der hier vorgetragenen Ideen auch von anderen Betrieben adaptieren lassen“, unterstrich Amaya Mendizabal, Ausbilderin der RhönEnergie Fulda. Zusammen mit ihrem Kollegen Frank Fleck (Energieberater) hat sie für die RhönEnergie Fulda das Projekt Energie-Scouts federführend umgesetzt. Armin Gerbeth würdigte diese reibungslose Zusammenarbeit zwischen der IHK Fulda und dem regionalen Energieversorger und geht davon aus, dass es im nächsten Jahr eine Fortführung geben wird. „Einmal EnergieScout, immer Energie-Scout“, lautet Gerbeths Devise: Wer das Prinzip der Energieeffizienz verinnerlicht hat, gehe mit einem energetisch geschulten Blick durchs Leben. Genau dies sei ein wesentliches Ziel der Aktion. +++ fuldainfo

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