Fabergé-Ausstellung auf Schloss Fasanerie

Noch bis zum 16. Oktober 2016

Fabergé-Ausstellung

Eichenzell. Die Ausstellung „Fabergé – Geschenke der Zarenfamilie“ im Museum des Schlosses Fasanerie in Eichenzell bei Fulda, zeigt vom 25. Juni bis 16. Oktober 2016, über 100 Exponate des berühmten russischen Goldschmieds Peter Carl Fabergé. Am vergangenen Freitag wurde die Sonderausstellung in Anwesenheit von 200 geladenen Gästen feierlich eröffnet. Peter Carl Fabergé (1846-1920) gilt als einer der größten Kunsthandwerker aller Zeiten. Seine Arbeiten beeindrucken durch eine enorme handwerkliche Präzision, einen unerschöpflichen Erfindungsreichtum und die edlen, verarbeiteten Materialien. An der Schwelle zwischen Historismus und Jugendstil, bilden die Kunstobjekte Fabergés ein eigenes Genre der Goldschmiedekunst, das jedem Betrachter – garantiert lange in Erinnerung bleibt, heißt es in der aktuellen Mitteilung zur Ausstellung.

fabage3In der Sonderausstellung „Fabergé – Geschenke der Zarenfamilie“, zeigt das Museum Schloss Fasanerie über 100 Kunstobjekte des weltberühmten Juweliers, die für den russischen Zarenhof in den Jahren um 1900 entstanden sind. Donatus Landgraf von Hessen, Vorstandsvorsitzender der Kulturstiftung des Hauses Hessen, begrüßte am Freitag, den 24.06.2016, die rund 200 geladenen Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur: „Ich freue mich ganz besonders über diese Ausstellung, denn einige, der hier präsentierten Stücke, sind mir persönlich sehr ans Herz gewachsen. Sie waren bei meiner Tante Margaret noch im täglichen Gebrauch, wie zum Beispiel eine Tischklingel aus apfelgrünem Email.“ Museumsdirektor Dr. Markus Miller gab den Gästen eine informative und kurzweilige Einführung. Dabei betonte er, dass es in der Ausstellung – neben der erlesenen Kunst von Fabergé – auch darum gehe, den Ausstellungsbesuchern die Personen – möglichst persönlich vorzustellen, deren Schicksal mit den präsentierten Objekten verknüpft ist. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage vom deutsch-russischen Duo Gorbatschow und Freund, das mit virtuosem Spiel auf Balalaika und Klavier begeisterte und russisches Flair versprühte.

Die Ausstellungsexponate stammen aus dem Besitz der Kinder des Darmstädter Großherzogs Ludwig IV., von denen zwei Heiratsverbindungen mit der Zarenfamilie eingingen. Die zweitälteste Tochter Elisabeth, wurde 1884 in Sankt Petersburg als „Jelisaweta Fjodorowna“ mit dem Bruder des Zaren, Großfürst Sergej Alexandrowitsch, vermählt. Die jüngste Tochter, Alix, heiratete zehn Jahre später Zar Nikolaus II. und ging als letzte russische Zarin „Alexandra Fjodorowna“ in die Geschichte ein. Beide Schwestern schickten zahlreiche Arbeiten von Fabergé als Geschenke an ihre Geschwister in London, Kiel und Darmstadt.

Es sind diese Werke, die den Kern der Ausstellung auf Schloss Fasanerie bilden. Zu sehen sind elegant verzierte Schmuckgegenstände und Stockgriffe, noble Zigarettenetuis, formvollendete Bilderrahmen und Tischuhren sowie fantasievolle, aus Halbedelsteinen geschnittene Tierminiaturen. Zudem erfährt der Ausstellungsbesucher viel über die Schenkenden – präsentiert werden zahlreiche persönliche Briefe an die Geschwister sowie Fotos und kleine Aufmerksamkeiten, die aus Russland nach Deutschland und England geschickt wurden. Auch die Beschenkten werden vorgestellt: Die Schwestern Victoria, verheiratete Prinzessin von Battenberg, und Irène, verheiratete Prinzessin von Preußen, sowie der Bruder Großherzog Ernst Ludwig von Hessen. Der Großteil der Exponate stammt aus Hessen-Darmstädtischem Besitz, der heute von der Hessischen Hausstiftung bewahrt wird. Außerdem wird die Ausstellung durch Objekte von drei privaten Leihgebern aus England und Deutschland bereichert, die Gegenstände aus dem Eigentum der Geschwister von Ernst Ludwig zur Verfügung gestellt haben.

So präsentiert die Ausstellung „Fabergé – Geschenke der Zarenfamilie“ nicht nur die beeindruckende Kunst des russischen Goldschmieds, sondern veranschaulicht zudem die starken familiären Bande zwischen den europäischen Herrscherhäusern jener Zeit. „Die Ausstellung zeigt anhand der Fabergé-Objekte die starke Vernetzung der europäischen Dynastien in der Zeit vor 1918. Darüber hinaus soll sie Zeugnis geben von den traditionellen und sehr intensiven kulturellen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland, die schon manche politische Krise überdauert haben – ein Aspekt, den man gerade in unserer aktuellen Situation und genau 70 Jahre nach dem Überfall Deutschlands auf Russland nicht aus dem Blick verlieren sollte“, resümiert Dr. Miller.

Öffnungszeiten und Eintritt Sonderausstellung „Fabergé – Geschenke der Zarenfamilie.“ 25. Juni bis 16. Oktober 2016 Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11.00 -17.00 Uhr. +++ fuldainfo | pm