Ex-Diplomat Gerhard S. erregte auch im Innenministerium Verdacht

Der unter Spionageverdacht stehende ehemalige EU-Diplomat Gerhard S. erregte Anfang des Jahres 2018 auch das Misstrauen von Beamten des Bundesinnenministeriums. Das berichtet der „Spiegel“ in seiner neuen Ausgabe. Demnach soll S. bei einem Termin in der Abteilung „Öffentliche Sicherheit“ ausführlich über seine China-Kontakte gesprochen haben. Seinem Gesprächspartner sei dies dem Vernehmen nach äußerst merkwürdig vorgekommen, deswegen wurde das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) informiert. Dort allerdings war S. bereits aufgefallen. Laut Bericht hatte das BfV ihm schon 2016 die Freigabe für den Zugang zu sicherheitseingestuften Dokumenten annulliert. Er soll damals angeblich einer chinesischen Bekannten Dokumente zugänglich gemacht haben, schreibt der „Spiegel“. Vorvergangene Woche war bekannt geworden, dass der Generalbundesanwalt wegen des Verdachts auf Spionage gegen S. ermittelt. S., der 2017 bei der EU ausschied und danach für eine Lobbyfirma arbeitete, soll zwischen 2017 und 2019 geschäftliche und private Informationen an einen Kontakt in Chinas Ministerium für Staatssicherheit weitergegeben haben. Die Ermittlungen liefen zum Zeitpunkt des Besuchs im Innenministerium bereits. S.` Anwalt weist die Vorwürfe zurück. Es werde versucht, seinen Mandanten „mit Halbwahrheiten fertigzumachen“. +++

Sie können uns jederzeit Leserbriefe zukommen lassen.

Diskutieren kann man auf Twitter oder Facebook

Hier können Sie sich für den fuldainfo Newsletter anmelden. Dieser erscheint täglich und hält Sie über alles Wichtige, was passiert auf dem Laufenden. Sie können den Newsletter jederzeit wieder abbestellen. Auch ist es möglich, nur den Newsletter „Klartext mit Radtke“ zu bestellen.

Newsletter bestellen