EVP-Fraktionsvorsitzender stellt Zusammenarbeit mit Türkei infrage

Die Türkei müsse ihre Zusagen einhalten

Brüssel. Nach wiederholten Drohungen aus Ankara hat der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, die Zusammenarbeit mit der Türkei in der Flüchtlingskrise infrage gestellt. „Zu einer funktionierenden Partnerschaft gehört, dass beide Seiten zu den Vereinbarungen stehen. Ansonsten macht eine Zusammenarbeit keinen Sinn“, sagte der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: Die Türkei müsse ihre Zusagen einhalten. Europa sei „nicht naiv“. Weber, der auch stellvertretender CSU-Vorsitzender ist, warnte vor einem „Trugschluss“, dass Europa von der Türkei abhängig sei. „Vor allem braucht die Türkei Europa.“ Ankara könne sich weder wirtschaftlich noch außenpolitisch einen Bruch mit der EU leisten. Die Türkei habe in ihrer instabilen Nachbarschaft fast keinen Partner und sei auf die Kooperation mit Europa angewiesen. Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, nannte Erdogans Verhalten „abenteuerlich und nicht vertrauensbildend“. Seine Muskelspiele würden ihm aber nicht helfen. Die EU könne sich nicht von Erdogan erpressen lassen. „Wenn die Kriterien nicht erfüllt sind, gibt es auch keine Visa-Liberalisierung“, sagte Hasselfeldt den Zeitungen. +++ fuldainfo