EVP-Fraktionschef droht Astrazeneca mit EU-Exportstopp

Bayerns Gesundheitsminister rügt Astrazeneca wegen Lieferproblemen

Nach der Ankündigung neuer Lieferkürzungen hat der Fraktionschef der konservativen EVP im EU-Parlament, Manfred Weber (CSU), dem britisch-schwedischen Impfstoffhersteller Astrazeneca mit einem Exportstopp gedroht. „Es entsteht der Eindruck, dass andere Länder gegenüber der EU bevorzugt werden“, sage Weber der „Welt am Sonntag“. Solange Astrazeneca „nicht seine Zusagen erfülle, sollte die EU einen grundsätzlichen Exportstopp von in der EU produzierten Impfstoffdosen des Unternehmens verhängen“, sagte Weber. Zuvor hatte Astrazeneca erneut Lieferkürzungen für die EU angekündigt. Statt der zuletzt anvisierten 220 Millionen Dosen sollen nur 100 Millionen bis zur Jahresmitte geliefert werden. Der Konzern begründete dies mit Exportbeschränkungen, ohne Details zu nennen. Die EU hatte zuletzt Großbritannien und den USA vorgeworfen, den Export von Impfstoff zu behindern.

Bayerns Gesundheitsminister rügt Astrazeneca wegen Lieferproblemen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetscheck (CSU) hat die Lieferreduzierung des Impfstoff-Herstellers Astrazeneca scharf kritisiert. Sie sei „absolut inakzeptabel“ und zerstöre massiv Vertrauen, sagte Holetscheck der „Bild am Sonntag“. Der britisch-schwedische Pharmakonzern begründete die Lieferengpässe unter anderem mit den Exportbeschränkungen anderer Länder. „Es kann doch nicht sein, dass Exportbeschränkungen zu Lasten der Menschen gehen. Es reicht langsam“, so Holetscheck. Bayern will trotzdem am 1. April mit dem Impfen durch die Hausärzte vor allem in den Grenzregionen starten. „Wichtig ist, dass der Impfstoff, der für Anfang April angekündigt ist, kommt und auf allen Ebenen schnell ausgeliefert wird“, so der CSU-Politiker. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann forderte eine rasche Impfung durch die Betriebsärzte. „Jedes Unternehmen mit Betriebsarzt sollte seinen Mitarbeitern Impfungen anbieten, sobald sie entsprechend der Impfordnung an der Reihe sind“, sagte Hofmann der „BamS“. +++