EVG-Senioren unterstützten DGB-Rentenkampagne

Es geht uns nicht nur um eine Generation

EVG-Senioren am Bahnhof Fulda. Foto: EVG

Fulda. Rund 50 Seniorinnen und Senioren der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) haben am Mittwochmorgen am Bahnhof Fulda an der Pendleraktion zur DGB-Rentenkampagne teilgenommen. Zu Beginn des zweiten Tages der Bundesseniorenkonferenz der EVG verteilten sie Informationsmaterialien und kleine Geschenke an Berufspendler. „Auch wenn die heutige Rentnergeneration nicht die primäre Zielgruppe ist, haben es sich unsere Kolleginnen und Kollegen nicht nehmen lassen, die Aktion zu unterstützen“, sagte die Stellvertretende EVG-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba.

„Es geht uns nicht nur um eine Generation. Wir wollen zeigen, dass wir in der EVG alle für einander einstehen“, sagte die Stellvertretende EVG-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba. „Rente muss für ein gutes Leben reichen, heute und für künftige Generationen.“ Die Pendleraktion hat bundesweit an rund 270 Standorten stattgefunden. Mit der Rentenkampagne wollen der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften einen Kurswechsel in der Rentenpolitik erreichen. Das Rentenniveau soll stabilisiert und mittelfristig auf mindestens 48 % angehoben werden. Auch fordert der DGB Verbesserungen bei der Erwerbsminderungsrente. „Wer ein Leben lang gearbeitet hat, muss im Alter von seiner Renten leben können“, so Regina Rusch-Ziemba.

Bundesweiter DGB-Aktionstag

Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter haben im Rahmen des bundesweiten DGB-Aktionstages an Bahnhöfen und in den Innenstädten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über die rentenpolitischen Forderungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes informiert. Gabriele Kailing, die am Hauptbahnhof in Frankfurt am Main mit gemeinsam mit Anderen Informationsmaterial an Pendlerinnen und Pendler verteilt hat, erklärt: „In der aktuellen Rentenpolitik muss sich grundlegend etwas ändern. Unser vorrangigstes Ziel ist es, das Rentenniveau auf dem aktuellen Niveau von 48 Prozent zu stabilisieren, um es in einem weiteren Schritt auf mindestens 50 Prozent anzuheben. Wir brauchen wieder eine gesetzliche Rente, auf die sich alle verlassen können. Eine private Altersvorsorge kann die gesetzliche Rente nicht ersetzen, zumal viele Menschen nicht über das nötige Einkommen verfügen, um sich zusätzlich privat abzusichern.“ Weitere Nachteile einer privaten Altersvorsorge seien die Unsicherheit auf den Finanzmärkten und niedrige Zinsen.

Sandro Witt, stellv. Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, der u.a. am Erfurter Hauptbahnhof an der Informationsaktion teilgenommen hat, betont: „Ein stabiles gesetzliches Rentenniveau ist die notwendige Voraussetzung für eine stabile, solidarische und leistungsfähige Altersversorgung. Um Altersarmut einzudämmen, muss zum einen Schluss sein mit prekärer Beschäftigung und Lohndumping. Denn wer von seinem Lohn nicht leben kann, hat auch wenig Rente. Zum anderen brauchen wir den sozialen Ausgleich in der Rente. Deshalb muss das Rentenniveau steigen. Gerade junge Menschen profitieren von einer Stärkung der gesetzlichen Rente. Zwar steigen die Beiträge etwas stärker, dafür müssen sie aber weniger privat vorsorgen und haben im Alter eine verlässliche und ausreichende Rente.“ Ginge alles so weiter wie bisher, zahlten sie mehr ein und bekämen weniger raus. +++