„er:wachsen“: Symbolischer Baustart für inklusive Bio-Gärtnerei

Mit dem Spatenstich ist es noch etwas hin, aber der symbolische Baubeginn der inklusiven Bio-Gemüse-Gärtnerei „er:wachsen“ in Haimbach wurde am Donnerstag bereits mit einer feierlichen Zeremonie begangen. Zahlreiche Unterstützer und Projektpartner trafen sich auf dem Gelände des Gemeinschaftsgartens, um gemeinsam das Banner auf dem künftigen Bauplatz zu enthüllen und symbolisch den ersten Schritt für dieses bemerkenswerte Projekt zu tun.

„er:wachsen“, ein Projekt von „antonius : gemeinsam Mensch“, setzt sich ein ambitioniertes Ziel: Die Schaffung einer inklusiven Arbeitsstätte, in der Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Bio-Gemüse anbauen und vermarkten. „Gemeinsam Mensch ist unser Name und unser Anspruch“, erklärte Rainer Sippel, Vorstand der Bürgerstiftung antonius, und betonte die Vision einer „bäuerlichen Großfamilie“, in der jeder Einzelne mit seinen individuellen Fähigkeiten wertgeschätzt wird.

Bis 2026 soll auf dem Gelände ein großes Gewächshaus entstehen, das barrierefreie Arbeitsplätze bietet und Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf die Möglichkeit gibt, sinnvolle und wertstiftende Arbeit zu leisten. „Die Natur gibt im Gartenbau einen bestimmten, immer wiederkehrenden Rhythmus vor, der leicht nachvollziehbar ist“, erläuterte Gerhard Möller, Vorsitzender der St. Antonius-Stiftung. „Darüber hinaus wird die Produktion von Lebensmitteln als unmittelbar sinnstiftend erlebt.“

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld hob in seiner Ansprache die Bedeutung des Projekts für die Stadt Fulda und die gesamte Region hervor. „Die Gemüse-Gärtnerei ist in mehrfacher Hinsicht vorbildlich“, so Wingenfeld. Sie schaffe nicht nur wertvolle Ausbildungs- und Arbeitsplätze, sondern stärke auch den sozialen Zusammenhalt und das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung.

Auch Dr. Marietta Jass-Teichmann, Geschäftsführerin der Papierfabrik Adolf Jass, die „er:wachsen“ mit einer Großspende unterstützt, bekräftigte ihr Engagement für das Projekt. „Hier entsteht ein Ort, an dem Menschen über sich hinaus wachsen können“, zeigte sie sich überzeugt.

Besonders berührend war der Beitrag der zukünftigen Mitarbeiter der Gärtnerei. Samuel Witzel, Maja Peterson und Enrico Hain, die bereits in der Gärtnerei von antonius tätig sind, berichteten von ihrer Vorfreude auf den neuen Arbeitsplatz und betonten die besondere Atmosphäre und den Zusammenhalt im Team. „Das besondere an der Arbeit sind die Menschen“, so Samuel Witzel.

Susanne Simmler, Landesdirektorin des Landeswohlfahrtsverband Hessen, hatte bereits am Morgen die künftige Baustelle besucht und sich von dem innovativen Konzept beeindruckt gezeigt. Sie lobte den Mut und die Entschlossenheit der Projektträger und betonte die Wichtigkeit von Partnerschaften und gemeinsamen Anstrengungen, um auch in Zukunft soziale Projekte erfolgreich umsetzen zu können.

Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten alle Anwesenden die Möglichkeit, bei einer gemeinsamen Pflanzaktion symbolisch zum Wachstum des Projekts beizutragen. Mit viel Enthusiasmus und Zuversicht wurde so der erste Schritt auf dem Weg zu einer inklusiven und nachhaltigen Zukunft getan. +++


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