Berlin. 25 Jahre nach dem Mauerfall sind immer noch mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze der Bundesregierung per Gesetz in Bonn angesiedelt. Und nicht etwa in Berlin. Es bedarf eigentlich nicht der entsprechenden Hinweise des scheidenden Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit, um darin einen politischen Anachronismus zu erkennen. Die Kosten für den Reisezirkus zwischen Rhein und Spree sind dafür noch das geringste Argument. Schließlich wäre ein kompletter Regierungsumzug in die Hauptstadt auch nicht zum Nulltarif zu haben.
Nein, es ist schlicht uneffektiv, an zwei Standorten Bundespolitik zu machen. Die Arbeitsteilung war seinerzeit quasi als Lebensversicherung für Bonn ins Gesetz geschrieben worden. Dabei kommt man dort längst auch so hervorragend zurecht. Bonn ist mittlerweile zum deutschen UN-Standort geworden. Die Telekom hat hier ihre Zentrale. Auch das sorgt für viele Arbeitsplätze. Allein das Land Nordrhein-Westfalen mauert aus ideologischen Gründen. Doch je länger die einstige Bundeshauptstadt Bonn Geschichte ist, desto absurder mutet dieses politische Beharren an, so die Lausitzer Rundschau. +++ fuldainfo