Erneut Streiks bei Amazon Bad Hersfeld

Seit drei Jahren geht es um Anerkennung der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels

Bad Hersfeld. Die Beschäftigten der beiden Amazon Verteilzentren in Bad Hersfeld streiken am heutigen Donnerstag mit Arbeitsbeginn der Frühschicht erneut von ver.di zum Streik aufgerufen. Der Streik dauert bis zum Ende der Spätschicht. Aus Anlass des Weltgesundheitstages will ver.di mit den Beschäftigten die Gesundheit am Arbeitsplatz thematisieren.

„Arbeit darf nicht krank machen und da liegt bei Amazon einiges im argen, denn die Krankheitsquoten sind außerordentlich hoch“, so ver.di Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. „Dies wollen wir am Streiktag mit einer Wandzeitungsbefragung und Aktionen zum Thema machen. Wir wollen genauer wissen, wo der Schuh drückt und Forderungen entwickeln.“

„Amazon nimmt wenig Rücksicht auf die Gesundheit seiner Beschäftigten. Hoher Druck, immer mehr in immer kürzerer Zeit schaffen, permanente Leistungskontrollen und Überwachung, eine schlechte Führungskultur, unzureichende Erholungszeiten und fehlende Hilfsmittel sind schlechte Arbeitsbedingungen, die häufig bei Amazon zu finden sind. Gesunde Arbeit ist ein Menschenrecht und Tarifverträge sind ein entscheidendes Mittel, um gesunde und gute Arbeitsbedingungen zu garantieren. Die Beschäftigten streiken, weil sie nicht mehr der Willkür des Arbeitgebers ausgesetzt sein wollen, der auf Kosten ihrer Gesundheit seine Geschäfte betreibt“, sagte ver.di Bundesvorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft und die Beschäftigten des weltgrößten Versandhändlers in Deutschland kämpfen seit nunmehr drei Jahren für die Anerkennung der Tarifverträge des Einzel- und Versandhandels, was Amazon bisher kategorisch ablehnt. +++ fuldainfo